DAS EE wechselt PLM- und ERP-System

Ein Datenmodell, das dem Engineering-Prozess entspricht

Die Hauptprodukte von DAS EE sind Anlagen, die in der Größe eines Schranks unterbringen, was jeweils in der Halbleiterfertigung zur Abgasreinigung und teilweisen Abwasserbehandlung benötigt wird. Nasswäscher, Brenner-Wäscher, Abscheider und Trockenbrenner bilden die Technologiefamilien, die wiederum in eine Reihe von Produktfamilien gegliedert sind. Wird das Gas von oben zugeführt oder von unten? Ist der Brenner nach oben oder unten ausgerichtet? Wo ist der Brenner positioniert? Großserienfertigung ist das nicht, sondern eine ganz typische Variantenproduktion. Sylvio Kipke: „Jede Produktfamilie hat einen 150-Prozent-Master, aus dem sich die einzelne Variante ableiten lässt. Jede unserer nach den kundenspezifischen Anforderungen gebaute Anlage ist eine Variante, die aus dem Master konfiguriert wird. Insofern war für uns die Unterstützung der Konfiguration durch das PLM-System ein zentrales Kriterium.“ Im Kern des Datenmodells von Bluestar PLM steht das Engineering Object. Jeder Master hat eine Object ID, aus der sich jede Varianten-ID ableiten lässt. Daran wird im Engineering bei DAS EE gearbeitet, bis eine Variante freigegeben werden kann. Anja Scholze zeigt sich zufrieden: „Jetzt haben wir tatsächlich nicht nur die Konstruktion oder gar ausschließlich das mechanische Engineering als Nutzer, sondern praktisch alle, die irgendetwas mit den Produktdaten tun müssen. Und genau das war unser Ziel, deutlich mehr Fachbereiche in die Prozesse auf Basis der Artikelstammdaten einzubeziehen. Wir hatten ungefähr 60 Nutzer des alten PDM, mit Bluestar PLM sind es jetzt weltweit etwa 300. In den USA tragen einige bereits aktiv Daten bei, in Taiwan und China haben wir circa 40 vorwiegend lesende Nutzer. Die Perspektive sind weitere User in Japan und Südkorea. Wir haben jetzt ein PLM-System.“

Abläufe korrigieren

Bereits in der Einführungsphase half das System, die Prozesse zu optimieren und neu zu gestalten. Eines der integrierten Module unterstützt das Business Process Management (BPM). Wenn darin die Prozesse, ihre Workflows und deren einzelne Tasks beschrieben sind, wird sichtbar, an welcher Stelle etwa wiederholt Schwierigkeiten auftauchen, die einer Korrektur im Ablauf bedürfen.

Belastbare Zahlen

Insbesondere in der Variantenfertigung spielen Änderungsaufträge (Engineering Change Order; ECO) eine wichtige Rolle. Mit dem alten System lief der Änderungsprozess nicht systemgeführt, sondern über manuelle Festlegungen und Emails. Sylvio Kipke: „Derzeit haben wir 2.152 ECOs im System. Ein knappes Viertel ist bereits implementiert, für ein gutes Viertel gibt es eine entsprechende Anforderung, und etwa die Hälfte ist in der Umsetzung. Vor der Einführung hätten wir keine Zahlen nennen können. Jetzt wissen wir genauer, wo wir im Einzelnen stehen.“ Der Erfolg des Systemwechsels zeigte sich zudem in der einheitlichen Benutzeroberfläche für ERP- und PLM-System. Hier wurde zusätzlich zur deutschsprachigen eine englischsprachige Only-Read Oberfläche ergänzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert