Der ZF-Werkzeugkasten für Vertrieb und Service

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Der Erfolg des ZF-Konzerns ist eng mit der Entwicklung und Herstellung hochwertiger, innovativer Produkte sowie mit effektiven Lieferketten und nachgefragten Serviceleistungen verbunden. Um den Herausforderungen der Mobilitätsbranche zu begegnen, hat ZF die Strategie ‚Next Generation Mobility‘ in Gang gebracht. Wichtige Bausteine dafür sind neue digitale Produkte und Services, eine Fertigung nach dem Konzept von Industrie 4.0 und die stetige Digitalisierung von Geschäftsprozessen in allen zehn Divisionen. Für Service, Vertrieb und Marketing setzt der Konzern cloudbasierte Customer-Engagement-Lösungen ein, die auf Microsoft Dynamics basieren.

Getriebe zählen zu den mechanisch anspruchsvollsten Baugruppen eines Kraftfahrzeugs. Die Getriebelösungen von ZF werden allerdings auch in Industrieanlagen wie Tunnelbohrmaschinen eingesetzt.
Getriebe zählen zu den mechanisch anspruchsvollsten Baugruppen eines Kraftfahrzeugs. Die Getriebelösungen von ZF werden allerdings auch in Industrieanlagen wie Tunnelbohrmaschinen eingesetzt.Bild: ZF Friedrichshafen AG

Kundendaten zentral verwalten

Vertriebs- und servicebezogene Informationen werden über Teams, Fach- und Geschäftsbereiche sowie Standorte hinweg in der Microsoft-Cloud zusammengeführt. Im Sinn eines Single Point of Truth werden die Daten vernetzt, strukturiert und verwaltet. Eine bidirektionale Echtzeitintegration mit verschiedenen SAP-Systemen ermöglicht den automatischen Datenaustausch zwischen Microsoft- und SAP-Software. Ergänzt wird die CRM-Plattform durch ein Microsoft-basiertes Webportal, über das die Geschäftseinheit ZF Aftermarket externe Partner wie zertifizierte Werkstätten und Händler in ihre Serviceprozesse einbindet. „All das schafft die Voraussetzung für eine 360-Grad-Sicht und ermöglicht es uns, die kundenbezogenen Prozesse zu harmonisieren und noch effizienter zu steuern sowie die Zusammenarbeit sowohl mit Kunden und Partnern als auch intern weiter zu verbessern“, sagt Markus Witzorky, Manager IT Architecture & Digital Product Service bei ZF. Im Vertrieb arbeiten alle ZF-Divisionen sowie die zentralen Markt- und Vertriebsmitarbeiter mit der Kundendatenplattform auf Basis von Microsoft Dynamics, im Service zunächst nur die größten Länderorganisationen der Aftermarket-Division. Rollouts in weitere Länder sind angelaufen oder in Planung.

Auch die Zusammenarbeit mit KFZ-Werkstätten lenkt ZF Friedrichshafen heute an vielen Stellen digital.
Auch die Zusammenarbeit mit KFZ-Werkstätten lenkt ZF Friedrichshafen heute an vielen Stellen digital.Bild: ZF Friedrichshafen AG

Aktionen und Chancen im Blick

Rund 2.800 Anwender im Vertrieb und Service nutzen die standardisierten IT-gestützten Prozesse. Die Vertriebsmitarbeiter können gemäß ihrer Rolle und Berechtigung rund um die Uhr auf die Daten zugreifen, um sich über die Aktivitäten, Verkaufschancen und -projekte zu informieren. Das wirkt sich positiv auf die Qualität der Gespräche mit Kunden aus, erleichtert auch auch die interne Kommunikation über Teams, Geschäftsbereiche und Standorte hinweg. „Das ist ein klarer Mehrwert, genau wie die Tatsache, dass die Erstellung, Überwachung und Verfolgung von Angeboten, die ein Kunde im Zuge eines Request for Quotation (RFQ) anfordert, durchgängig unterstützt wird“, sagt Angelika Schlicht, Manager IT Market – Core Applications bei ZF. In die Angebote fließen unter anderem Informationen aus der Entwicklung und der Konstruktion sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen ein. Ein übergreifendes Reporting mit Power BI ergänzt den RFQ-Prozess.

Reklamationen abwickeln

Die Serviceprozesse sind ebenfalls digital gelenkt: Reklamationen und Garantieansprüche werden über das Onlineportal im Verbund mit externen Partnern bearbeitet. Die registrierten Partner wie Werkstätten und Ersatzteilhändler – gegenwärtig sind es zirka 28.000 weltweit – erhalten über das Portal Zugang zu den Onlinediensten des Konzerns. Folgendes Beispiel illustriert den Nutzen: Tritt an einem Automatikgetriebe ein Problem auf, kann der Fahrer auf der Website von ZF Aftermarket eine zertifizierte Werkstatt in seiner Nähe suchen. Wird dort festgestellt, dass ein Anspruch auf kostenlose Reparatur besteht, eröffnet die Werkstatt im Portal einen Support-Case, zu dem sie ihre Arbeitszeit mit Stundensatz sowie die Auslagen für Ersatzteile auf einem Service-Ticket erfasst. Die Informationen aus dem Service-Ticket fließen in die Customer-Service-Lösung von Microsoft Dynamics ein, in der die Kosten für die Erstattung an die Werkstatt ermittelt werden. Das Ergebnis wird in das SAP-Back-End übertragen, wo ein Abgleich der Stundensätze mit den hinterlegten Konditionen stattfindet und die Auszahlung veranlasst wird. Im SAP-System erfolgt auch die Verfügbarkeitsprüfung der über das Onlineportal angeforderten Ersatzteile oder des passenden Austauschgetriebes in Echtzeit.

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