ERP-Software für Chemieproduzenten

Bild: ©H_Ko/stock.adobe.com
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Ein ERP-System unterstützt Unternehmen aller Größen und Branchen dabei, Geschäftsprozesse effizient und IT-gestützt zu steuern. Doch die Chemiebranche stellt besondere Anforderungen an eine Software für das Enterprise Resource Planning (ERP). Nicht nur, weil sie eine der am stärksten von Regularien und gesetzlichen Vorgaben betroffenen Branchen ist. Sondern auch weil sie sehr spezifische Prozesse betreibt. Bei der Auswahl einer neuen ERP-Lösung sollten diese Branchenanforderungen – wo immer möglich – in das Pflichtenheft einfließen. Ansonsten müssen sie über separate Speziallösungen umgesetzt werden, was die IT-Landschaft eines Unternehmens komplex und den Datenaustausch aufwendig macht.

Abdeckung im Standard

Neben Prozessen wie der Chargen- und Rezepturverwaltung, dem Proben- und Reklamationsmanagement oder dem Gefahrstoffmanagement gibt es viele weitere spezifische Branchenanforderungen. Funktionen für die Entsorgungsabrechnung, die Fassverwaltung und Chargenrückverfolgung, das Handling von Schüttgut oder ein Labor-Informations-Management-System (LIMS) sind wesentlich für einen sicheren und geregelten Geschäftsbetrieb in Chemieunternehmen. Umso wichtiger ist es, dass solche Abläufe gut abgebildet werden.

ERP-System auf Hana-Basis

Eine ERP-Branchenlösung macht aus, dass sie Standardgeschäftsprozesse wie Einkauf, Vertrieb, Materialwirtschaft oder Finanz- und Rechnungswesen ebenso wie die Besonderheiten einer Branche abdeckt. Dafür wird eine ERP-Standardsoftware um branchenspezifische Funktionen und Workflows erweitert. Ein Beispiel für eine solche ERP-Branchenlösung ist die Software Innovachem. Die Lösung nutzt die Standardfunktionen der ERP-Lösung SAP S/4Hana und ergänzt sie um Funktionen für die Chemieindustrie. Da alle Daten mit der gleichen Basis gehalten werden, verläuft die Integration gegenüber der von Einzelanwendungen im Regelfall deutlich schneller.

Überwachte Compliance

Einen besonderen Stellenwert im ERP-System nimmt die Compliance ein. „Informationen aus dem Gefahrgutmanagement sind beispielsweise essenziell für die Prozesse in der Logistik“, erläutert Markus Wandesleben, Spezialist für die Chemiebranche und Mitglied der Geschäftsleitung beim SAP-Partner Innovabee. „Wenn das Gefahrgutmanagement Teil des ERP-Systems ist wie bei Innovachem, weiß ich sofort und ohne Umwege, wie ich ein Produkt transportieren darf und welchen Transportbeschränkungen ich unterliege. Gleiches gilt für die Stoffmengenverfolgung oder das Rezepturmanagement. Wenn mir mein ERP-System alle Informationen darüber liefert, wieviel von einem chemischen Grundstoff ich einführen darf oder wann ich beim Erstellen einer neuen Rezeptur einen Grenzwert überschritten habe, ist das natürlich von Vorteil – noch dazu, wenn mich das System proaktiv darauf hinweist, wann ich handeln muss oder wenn ich Gefahr laufe, gesetzliche Grenzwerte zu überschreiten.“

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