Wertschöpfen ohne Ressourcenvernichten

Diesel locomotive engine in a repair depot room
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Digitaler Zwilling

Produktinformationen und Daten zu Betriebszuständen in allen Phasen des Lebenszyklus sind ein Schlüssel für kreislauffähige Geschäftsmodelle. Dazu könnten Produkte zu Informationsträgern werden, sprich per Sensorik Daten erfassen. Diese können einen digitalen Zwilling, die virtuelle Echtzeit-Darstellung des Produkts, erzeugen. Auf Basis dieser Daten ließe sich mit Advanced Analytics und Künstlicher Intelligenz der gesamte Lebenszyklus ökologisch optimieren. In der Produktentwicklung können Produktlebenszyklusdaten genutzt werden, um das zirkuläre Design zukünftiger Produktgenerationen zu verbessern.

Veränderte Rollen

Anstelle eines obsoleszenzgetriebenen Geschäftsmodells, das auf wachsende Verkaufszahlen von Produkten setzt, bedarf es einer Verlängerung des Nutzungsprozesses von Produkten, einer regenerativen Nutzung von Produkten, Komponenten und Materialien in bestmöglicher Qualität über mehrere Zyklen hinweg. Je länger Kunden ein Produkt nutzen, desto besser. Geschäftsmodelle, bei denen das Produkt als Dienstleistung vermarktet wird, sind hierfür ein entscheidender Faktor.

Die Reverse Supply Chain

Wenn Stoffkreisläufe geschlossen werden sollen, müssen Produkte recyclebar konzipiert und hergestellt werden. Darüber hinaus bedarf es einer Infrastruktur, die die Rückführung von Material möglich macht. Diese Reverse Supply Chain ist bis dato nicht ausgereift. Wenn Stoffströme gezielt von der Entsorgung über das Recycling bis hin zur Wiederverwendung gelenkt werden sollen, bedarf es Informationen, wo Stoffe in welcher Menge vorliegen, sowie Akteure, die Angebot und Nachfrage zusammenbringen. Für produzierende Unternehmen heißt das: Produkte oder Bauteile müssen zu Informationsträgern ihrer Materialzusammensetzung werden. Das gelingt bspw. über digitale Produktpässe, die Daten dezentral speichern können. Digitale Produktpässe oder verwandte Register können die Effektivität von Sortierung und Demontage erheblich steigern, da die Qualität und Quantität der Materialien im Voraus bekannt sind. Die Nutzung der Produkthistorie erleichtert die Planung der Produktrücknahme und die Entscheidungsfindung für den Wiederproduktionsprozess und erhöht damit die Verfügbarkeit und Qualität der wiederaufbereiteten Produkte. Weitere Erfolgsfaktoren für ein Wiederverwendungssystem sind die Verfolgung und Identifizierung von Produkten, um automatisierte Abläufe im Recyclingprozess zu ermöglichen. Der Einsatz von Plattformen bietet für die Wiederverwendung die effizientere Koordination von Angebot und Nachfrage sowie erleichterten Zugang zu Sekundärmärkten. Hier bestehen große Chancen für Unternehmen als Betreiber digitaler Markt- und Logistikplattformen. n Sopra Steria Next.

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