Durchgängige Lösung

Bild: Visual Components

Insbesondere in komplexen Produktionsumgebungen, wie beim Schweißen und der Montage, oder wenn die Produktionsläufe kurz sind und häufig umgestellt werden, lohnt sich der Einsatz der Offline-Roboterprogrammierung. Das ist mittlerweile auch in der Industrie angekommen, wo die steigende Nachfrage auch zu Weiterentwicklungen von OLP-Lösungen führt. Ein Beispiel dafür ist der Zusammenschluss von Visual Components und Delfoi Robotics. Da die Offline-Programmierung auf 3D-CAD-Dateien und Robotersimulation aufbaut, ergänzen sich 3D-Fertigungssimulation und OLP sehr gut. Mit der Übernahme von Delfoi Robotics durch Visual Components im Jahr 2022 sollten die Lösungen der beiden Unternehmen zusammengeführt werden, damit Nutzer eine durchgängige Gesamtlösung für die Fertigungsplanung und Roboterprogrammierung erhalten. Seit September dieses Jahres ist die neue Lösung Visual Components Robotics OLP am Markt erhältlich.

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Zeitersparnis und intuitive Bedienung

Die Lösung verspricht eine höhere Produktivität, während sie gleichzeitig Produktionsausfälle, Stillstandzeiten und Ausschuss sowie Entwicklungszeiten, kostspielige Fehler und Verschwendung reduziert. Um OLP möglichst vielen Unternehmen zugänglich zu machen und so die digitale Transformation der Produktion zu vereinfachen, waren für Visual Components vor allem folgende Eigenschaften der Lösung entscheidend:

  • Sie ist schnell zu erlernen, da sie intuitiv zu bedienen ist und keine umfassenden Programmierkenntnisse voraussetzt.
  • Sie ist layout- und prozessunabhängig, da sich damit alle gängigen Roboteranwendungen, wie Schweißen, Bearbeiten oder Beschichten, programmieren lassen.
  • Sie ist hersteller- und roboterunabhängig, weil sie die meisten Robotermarken abdeckt. Aktuell umfasst Visual Components Robotics OLP insgesamt 40 alte sowie neue Robotersteuerversionen und 17 Postprozessoren. Das Angebot wird aber kontinuierlich erweitert. Der Vorteil: Programmierer müssen nicht mehr die herstellereigene Software zur Programmierung kennen und erlernen, sondern können eine Lösung für fast alle Prozesse und Robotertypen verwenden.
  • Sie ist institutionalisiert und speichert Kernprozesswissen. Das macht die Lösung allen an der Produkt-, Zellen- und Vorrichtungsentwicklung Beteiligten zugänglich.
  • Sie ist in über 30 Ländern verfügbar und unterstützt mehrere Sprachen.

Visual Components Robotics OLP ist auf die gängigsten industriellen Prozesse und Roboterlayouts zugeschnitten und gewährleistet Kompatibilität und Flexibilität, sodass die Benutzer eine zuverlässige, genaue und zehnmal schnellere Programmiereffizienz erwarten können. HT Laser, ein finnisches Unternehmen, das robotergestütztes Schneiden und Schweißen von Kleinserien mit Robotern verschiedener Hersteller durchführt, nutzt die Lösung z.B. um Programmierzeit zu sparen und die Produktionskapazität zu erhöhen. „Die Vorteile der Offline-Programmierung werden in unserer Produktion jeden Tag umgesetzt. Der größte Vorteil ist die Zeitersparnis, da die Programmierung ohne Unterbrechung der Produktion und ohne teure Maschinen durchgeführt werden kann. Die Zeitersparnis wird auch durch bestimmte Software-Makros erreicht, die den Programmierprozess beschleunigen. Die Offline-Programmierung funktioniert auch dann, wenn das geschweißte Teil groß ist oder sich an einem Ort befindet, der schwer oder unsicher zu begehen ist“, sagt Janne Tuominen, Product Development Manager bei HT Laser.

Schnelle Programmerstellung

Digitale, durchgängige und nutzerfreundliche Lösungen wie diese sind die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen aller Größen Antworten auf Probleme, wie Fachkräftemangel und Technologiemix, finden und international wettbewerbsfähig bleiben. In der metallbearbeitenden Industrie fehlen z.B. gut ausgebildete Facharbeiter, um die wachsenden Ansprüche an Produktqualität und Produktionsgeschwindigkeit zu erfüllen. Auch in anderen Industriezweigen sieht es nicht besser aus. Robotik- und Automatisierungslösungen könnten Abhilfe schaffen, werden aber nicht effizient genug eingesetzt. Die OLP-Software beschleunigt die Programmerstellung, sodass die Roboter stärker ausgelastet werden können. Das macht einen erfahrenen Programmierer nicht überflüssig – Bahnplanung oder Kollisionsvermeidung sollten nach wie vor von einem Experten erledigt werden. Mit der OLP-Software kann er jedoch produktiver arbeiten, sodass ihm mehr Zeit für komplexere Programmieraufgaben bleibt.

Ein weiteres Beispiel ist der immer größer werdende Technologiemix in der Fertigung, der zwar einerseits Neuentwicklungen verspricht, andererseits aber Kenntnisse in der Integration und Verwaltung dieser Systeme erfordert. Mit einer durchgängigen Lösung lassen sich Roboter von verschiedenen Herstellern programmieren, wodurch der Zeitaufwand für die Einrichtung und das Handling der Lösungen verkürzt wird. Gleichzeitig stellt ein zunehmender Produktmix und die damit verbundenen Produktionsumstellungen und Anlaufzeiten die Fähigkeiten der Hersteller auf die Probe, sich schnell an die Veränderungen des Marktes anzupassen. Werden die Roboter an einem virtuellen Modell programmiert, können sie währenddessen weiterhin in der Fertigung eingesetzt werden. Der Stillstand beschränkt sich dann nur auf die Einspielung des Programms.

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