Seit über 100 Jahren versorgen die Stadtwerke Crailsheim ihre Kunden mit Energie. Für die Bereitstellung von Strom, Gas, Fernwärme und Trinkwasser im Crailsheimer Netzgebiet betreibt das Unternehmen heute Versorgungsleitungen, die eine Gesamtlänge von knapp 1.000km aufweisen. Dabei wird der Energieversorger immer wieder dem Anspruch gerecht, seine Netze technisch auf dem neusten Stand zu halten. So auch im Jahr 2011, als im Zuge eines Modernisierungsprojekts luftisolierte Mittelspannungsschaltanlagen mit Doppelsammelschiene aus den 60er-Jahren einem neuen Schalthaus wichen. Dieses stattete Ormazabal damals mit 16 Schaltfeldern vom Typ Cpg.1 aus. Seither deckt der Energieversorger mit der Anlage zwei Bezirke ab.
Acht Felder ergänzen Bestandsanlage
„Damit ein dritter Umspannbezirk hinzukommen kann, haben wir uns für den Ausbau der bestehenden Anlage entschieden“, erläutert Michael Weidner von den Stadtwerken Crailsheim den Anlass für eine umfangreiche Umbaumaßnahme im Umspannwerk. „Und dass wir auch hier wieder auf die Expertise von Ormazabal zurückgreifen, war die logische Konsequenz“, so Weidner, der sich von den Vorteilen der Cpg.1 nach mehreren Jahren Erfahrung mit der Anlage überzeugt zeigt. Ausschlaggebend für die erneute Wahl waren unter anderem Produktmerkmale wie die platzsparende Bauweise, die einfache Erweiterungsmöglichkeit durch den Einsatz von externen, feststoffisolierten Sammelschienen, der geringe Wartungsaufwand durch den Einsatz von einem hermetisch verschlossenen Gastank kombiniert mit Vakuum-Schalttechnik sowie die übersichtliche Bedienbarkeit. Folglich fertigte und lieferte Ormazabal insgesamt acht neue Schaltfelder vom selben Typ, die in die Bestandsanlage zu integrieren waren.
Sicherer Anschluss der neuen Technik an Vorgängermodelle
Dabei war das Knowhow des Experten für Energieverteilung insbesondere im Hinblick auf den Anschluss der neuen an die bereits über zehn Jahre alten Schaltfelder von Vorteil. Dieser ist für Anbieter von Mittelspannungstechnik wie Ormazabal zwar ein gängiger Prozess, der jedoch aufgrund von technischen Weiterentwicklungen die Planung eines individuellen und kundenspezifischen Vorgehens erfordert. „Natürlich haben wir unsere Cpg.1 im Laufe der Zeit optimiert. Sowohl das äußere Erscheinungsbild, also Gehäuseaufbau und Farbgebung, als auch technische Details haben wir verbessert“, sagt Thomas Höfkens vom Ormazabal Solutions Team, das den Kunden dabei unterstützte, die funktional und optisch überarbeiteten Ausführungen der Cpg.1 mechanisch sowie elektrisch sicher mit den Vorgängermodellen zu verbinden.
Solutions Team erarbeitete kundenspezifische Lösung
„Um einen zügigen und reibungslosen Anschluss sicherzustellen, haben wir eine individuelle Lösung entwickelt“, so Höfkens. Die Anschlusspunkte der Cpg.1-Doppelsammelschiene haben sich nicht verändert, aber da die neueren Versionen nicht mehr über Türen vor den Bedienbereichen verfügen, steht die Bedienfront hier etwas weiter zurück. Um die benötigten Sekundärtechnikkomponenten und einen anderen Gleichspannungswandler integrieren zu können, waren größere Relaiskästen vonnöten. Diese ließen sich über einen speziell entwickelten Adapter mit den Relaiskästen der Bestandsfelder verbinden. Auch in das Verriegelungssystem der Bestandsanlage mussten die neuen Felder integriert werden. „Hier wurden verschiedene Verriegelungen, zum Beispiel zwischen den Schaltfeldern und den Sammelschienen-Kuppelfeldern, vorgenommen, die eine fehlerhafte Verbindung von beiden Sammelschienenabschnitten über die Abgangsfelder verhindern, solange die Kupplung nicht eingeschaltet ist“, so Höfkens. Weiterhin hat das Solutions Team die Felder mit aktuellen Leistungsdifferentialschutz- und Distanzschutzgeräten ausgestattet und für die Einbindung der Fernwirktechnik seitens der Stadtwerke Crailsheim vorbereitet. Dafür war es nötig, alle Meldesignale auf eine Übergabeklemmleiste zu verdrahten und für die Messwerte einen entsprechenden Messwertumformer einzubauen.