Frische Fette entzünden sich zwar erst bei über 320°C – bei verharzten Ablagerungen sinkt die Zündtemperatur allerdings auf unter 130°C. Vitali Lai, Vertriebsleiter des schwäbischen Luftreiniger-Produzenten Rentschler Reven ergänzt: „Fettreste in der Abluft beeinträchtigen auch die sichere Funktion von Brandschutzklappen, weil sie nicht mehr hundertprozentig schließen. Zudem verschlechtern Fettbeläge den Wirkungsgrad von Wärmerückgewinnern.“
Nahezu selbstreinigende Abscheider
Als Problemlösung empfiehlt Rentschler Reven aus Sersheim die Vorabscheidung durch einen Kanalabscheider gleich an der Absaugstelle der jeweiligen Maschine. Die Vorabscheider sind kompakt konstruiert und somit einfach nachrüstbar. Es gibt sie für den Einbau in horizontale und vertikale Kanalstränge. Sie sind mit einem mechanisch wirkenden X-Cyclone-Abscheider bestückt, der durch den Zentrifugaleffekt die Aerosole ausschleudert und sich praktisch von selbst reinigt. Vitali Lai: „Es genügt, den Kanalabscheider einmal jährlich einer Grundreinigung zu unterziehen.“
Die Vorabscheidung hält den Abluftkanal und den Zentralabscheider weitgehend öl- und staubfrei. Sie ist laut Reven aber nur sinnvoll, wenn die Abscheider auch flammendurchschlagsfest sind. Diese Eigenschaft wird durch ein entsprechendes DIN-Prüfzeichen nachgewiesen (nach DIN 18869-5 oder DIN EN 16282-6). „Das Prüfzeichen garantiert, dass bei einem Schneidölbrand oder einer Verpuffung das Feuer nicht in den Luftkanal durchschlägt“, erläutert Vertriebsleiter Lai. „Einfache Prallbleche erfüllen diese Anforderung nicht; sie sind allenfalls flammhemmend.“
Abgestimmte Kombinationen
Für kritische Anwendungen, so bei der Verwendung von dünnflüssigem Schneidöl als Kühlschmierstoff, offeriert Reven einen mehrstufigen Kanalabscheider: Ein Agglomerator und ein X-Cyclon-Abscheider entfernen die Öltröpfchen, ein UV-System mit Katalysator beseitigt Geruchspartikel. Bei extremen Anforderungen an die Luftreinheit, wie sie die Lebensmittel- und Pharmaindustrie oft stellt, kommt als vierte Stufe ein Elektrostat hinzu. Auch brennbare Stäube können im Abluftkanal ein zündfähiges Gemisch bilden, beispielsweise bei der Trockenbearbeitung von Aluminium. Hier ist ebenfalls eine abgestimmte Abscheidekombination geboten.
Die Kanalabscheider von Reven sind aus Edelstahl gefertigt und standardmäßig für Luftmengen bis zu 10.000m³/h lieferbar. Nachrüstsätze gibt es für Bestandsanlagen. Lai: „Die Installation ist vor allem in waagrechte Kanalstränge ratsam, weil diese besonders zur Verölung neigen.“ (peg)
In der spanenden Fertigung laufen die Ölnebelabscheider oft stets mit voller Leistung, unabhängig vom aktuellen Bedarf. Der Verbrauch an Energie und Kühlschmierstoff ist dadurch unnötig hoch. Alternativ zur üblichen Ein/Aus-Regelung offeriert Rentschler Reven den digitalen Leistungsregler XSC, dessen Sensorik die Bearbeitungsintensität der Maschine misst. Eine intelligente Steuerung regelt per Mikrorechner und Algorithmen stufenlos die Absaugleistung über Lüftungsklappen. Der Aerosolabscheider kommuniziert also mit der Maschine. Sein Stromverbrauch lässt sich hiermit glatt halbieren. Ein Druck- und Strömungssensor erfasst ferner den Türzustand der Maschine: Wird die Tür geöffnet, fährt die Saugleistung hoch und sorgt für einen stabilen Unterdruck im Arbeitsraum. Das verhindert, dass Öl-Aerosole die Maschine verlassen.