Öffnet die Systeme

Bild 1 I Für Schaltanlagenbauer bietet Schneider Electric einen Self-Check zur Standortbestimmung in Sachen Digitalisierung.
Bild 1 I Für Schaltanlagenbauer bietet Schneider Electric einen Self-Check zur Standortbestimmung in Sachen Digitalisierung.

Auch sonst engagiert sich Schneider Electric sehr stark für eine Kultur der Kooperation und hat dafür entsprechende Plattformen geschaffen, sei es mit dem EcoXpert-Partnerprogramm oder mit Schneider Electric Exchange. Könnten Sie bitte erläutern, was hinter diesen Programmen steckt?

Hettig: Bei Exchange handelt es sich um eine offene Kollaborationsplattform – eine Community, in der auf kooperativer Basis Innovation stattfindet. Für uns stand dabei die Frage im Raum: Wo können sich Gleichgesinnte über das Thema Elektrotechnik austauschen? Unseres Wissens nach gab es da noch nichts, und somit haben wir die Exchange-Plattform ins Leben gerufen. Die Akteure sind Lösungsanbieter und Systemintegratoren, aber auch Entwickler, Startups oder OEMs. Dort kann beispielsweise ein Schaltschrankbauer in Deutschland für seine Anwendung die Lösung eines Systemintegrators aus Südafrika implementieren. Mittlerweile werden unter den Diskutanten auch Lösungen z.B. in Form von Software-Bibliotheken ausgetauscht. Bei EcoXpert handelt es sich um ein globales Partnerprogramm im Hinblick auf die Implementierung unseres Ökosystems EcoStruxure. Die EcoXpert-Partner, ein fachübergreifendes Netzwerk an Lösungsanbietern, werden dabei speziell von Schneider Electric geschult. Dort tauchen dann Fragen auf wie: „Wer hat schon mal den Wechselrichter XY des Herstellers Z eingebaut, und was muss ich dabei eventuell beachten?“ Solche Punkte werden dann live diskutiert. Dabei gibt es eine nationale Plattform, auf der typisch deutsche Inhalte und Fragestellungen auftauchen, aber auch eine englischsprachige, internationale Community. Zudem existiert die Möglichkeit, direkt mit Schneider-Electric-Kollegen zu chatten und etwa den Level 2-Support aus Ratingen oder den Level 3-Support aus Grenoble in Anspruch zu nehmen. Beide Plattformen – Exchange und EcoXpert – werden von Jahr zu Jahr stärker genutzt und ausgebaut.

Die genannten Foren sind sozusagen Schneider-eigene Initiativen. Schneider ist aber auch aktiv in Industrie-Allianzen wie Universal Automation oder der Industrial Twin Association. Wie wichtig sind solche Foren, in denen ja auch große Marktbegleiter versammelt sind?

Hettig: Sie sind extrem wichtig. Sehen Sie: Innerhalb der Plattform Industrie 4.0 haben wir 2014 mit RAMI 4.0 den Orientierungsrahmen für die Digitalisierung auf Basis von ECLASS Advanced entwickelt. Auch dies ist eine Gemeinschaftsanstrengung unterschiedlicher Akteure aus Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft usw. Solche Systeme sind letztendlich das, was der Kunde braucht, ob nun Planer, Schaltanlagenbauer oder Gebäude-Nutzer. Unser CEO Jean-Pascal Tricoire hat uns bereits 2008 als oberste Losung ausgegeben: Öffnet die Systeme, stellt euch dem Wettbewerb – proprietär ist Schrott! Der Kunde wird am Ende entscheiden, auf welche Lösung er zurückgreifen möchte. Um sich dem globalen Wettbewerb, beispielsweise aus Fernost, zu stellen, sind diese Allianzen von großer Bedeutung. Nehmen Sie als Beispiel die Industrial Digital Twin Association, die stark industriegeprägt ist: Für den Gebäudesektor übernehmen wir heute Ideen aus der IDTA, aber auch umgekehrt. Durch die Arbeit und das Engagement in diesen Plattformen können wir als Schneider Electric ein viel besseres Gefühl und Verständnis dafür entwickeln, was der Markt eigentlich braucht. Und so können wir unseren Produkten, die ja häufig sowohl in der Industrie als auch im Gebäude eingesetzt werden, die Informationen mitgeben, die in beiden Welten benötigt werden. Daher stecken wir erheblichen Aufwand und viel Manpower in diese Themen. Wir haben definitiv den Anspruch, in solchen Organisationen nicht nur dazusitzen und zuzuhören, sondern mitzuarbeiten und zu gestalten. (jwz)

www.se.com

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