AR-Standards für die Produktion

Der Wechsel eines Maschinenmoduls gemäß einer Augmented-Reality-Anleitung: Das echte Modul wird durch ein virtuelles Modul überlagert, damit der Mitarbeiter die korrekte Ausführung der ihm angezeigten Arbeitsschritte unmittelbar prüfen kann.

In der Montage, Bedienung und Umrüstung moderner Produktionssysteme steigen die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Industrie. Die digitale Vernetzung und Automatisierung fordern heute sehr spezialisiertes Know-how, um Fertigungs- und Montageprozesse zu beherrschen und Produktionsanlagen zu warten. Damit Unternehmen eine solche Expertise schnell und ortsunabhängig, ohne die Anreise eines Spezialisten abrufen können, forscht das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen gemeinsam mit seinen Unternehmenspartnern an neuen Remote-Service-Lösungen und erarbeitet erste Branchenstandards für die Anwendung von Augmented Reality in der Produktion.

Produktionsdaten sicher in der Cloud verarbeiten

Die einzelnen Komponenten der Systemarchitektur mit den von ihnen durchgeführten Funktionen.

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC entwickelt im Projekt »Anonymization4Optimization (A4O)« eine Plattform zum sicheren Austausch von sensiblen Fertigungsdaten, die Sicherheitsanforderungen schon während der Entwicklungsphase berücksichtigt (Security by Design). Der Ansatz ist prototypisch umgesetzt und wird zukünftig bei mittelständischen Maschinenherstellern und -betreibern erprobt. Partner ist das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften der TU München, Projektträger der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V..

Für jeden die passende Anleitung

In der Aerzener Maschinenfabrik werden pro Jahr etwa 15.000 Betriebsanleitungen in rund 30 Sprachen erstellt. Nach Einführung der Redaktionssoftware Cosima go! von Docufy in Verbindung mit dem Produktkonfigurator und dem SAP-System von Aerzen werden die Betriebsanleitungen nun automatisiert bzw. teilautomatisiert erstellt. Ihre Qualität ist damit enorm gestiegen, Herstell- und Lagerkosten der Dokumentationen extrem gesunken. Die Anzahl der Standard-Betriebsanleitungen wurde von 90 Stück auf 33 Stück reduziert und die Druckerei liefert die Betriebsanleitungen nun „just in time“ mit dem Inverkehrbringen der Maschine.