Produktiver fräsen mit innovativer Spanntechnik

Das kombinierte Robotermodul R-C2 vereint die Funktionen Greifen und Spannen.
Das kombinierte Robotermodul R-C2 vereint die Funktionen Greifen und Spannen.
Das kombinierte Robotermodul R-C2 vereint die Funktionen Greifen und Spannen.
Das kombinierte Robotermodul R-C2 vereint die Funktionen Greifen und Spannen. Bild: Gressel AG

Die Leistungsbeschreibung ‚Lohnfertigung für den Werkzeug- und Vorrichtungsbau, Sondermaschinenbau und Automatisierungstechnik sowie von Serienteilen‘ stellt den Geschäftszweck des mittelständischen Unternehmens Stanztech Fertigungskompetenz aus Höchst im österreichischen Vorarlberg bereits umfassend dar. Jedoch steckt hinter dem nunmehr 24 Fachkräfte zählenden Betrieb in der Praxis tastsächlich mehr als ein weiterer Lohnfertiger. Das 1997 von Peter Humpeler gegründete Unternehmen entwickelte sich zügig weiter zum gefragten Zulieferer von rotativen und kubischen Präzisionsteilen sowie Hersteller von Komplettwerkzeugen. Der Zusatz ‚Fertigungskompetenz‘ im Firmennamen verdeutlicht, dass es hier nicht mit der präzisen Dreh- und Fräsbearbeitung getan ist. Ergänzt wird das Portfolio um das Rund-, Innen-, Flach- und Koordinatenschleifen, Senk- und Drahterodieren, Sägen und Trennen, Poliertechnik und nicht zuletzt die Messtechnik im eigenen Haus.

Wayne Humpeler von Stanztech Fertigungskompetenz (r.) und Andreas Brunhofer, Produktspezialist Automation bei Gressel, vor dem Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums.
Wayne Humpeler von Stanztech Fertigungskompetenz (r.) und Andreas Brunhofer, Produktspezialist Automation bei Gressel, vor dem Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums.Bild: Gressel AG

Moderne Fertigungsausrüstung

Basierend auf der schon seit langer Zeit praktizierten 4-Achsen-Bearbeitung, vollzog der Betrieb 2015 den Einstieg in die 5-Achsen-Komplett-Simultanbearbeitung. Dazu führt Wayne Humpeler, Sohn des Gründers und heute einer der drei Geschäftsführer, aus: „Einerseits haben wir permanent in neue Technologien und Maschinen sowie in das Fachpersonal investiert. Andererseits liegt unser Augenmerk sehr stark auf Transparenz, bezogen auf Toleranzvorgaben und Datenübersichtlichkeit. Um wirtschaftlicher arbeiten zu können und damit auf Dauer konkurrenzfähig zu bleiben, sind wir vor Kurzem in die hochautomatisierte Teilefertigung eingestiegen – und haben dafür in ein neues 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum (BAZ) sowie ein Werkstückspeichersystem mit Roboterbeschickung investiert.“

Im Zuge der Evaluation für das neue Fertigungssystem favorisierten Wayne Humpeler und seine verantwortlichen Mitarbeiter zunächst eine Automatisierungslösung auf Basis eines Rundspeichers – traten dann aber anlässlich einer Fachmesse in Kontakt mit dem Schweizer Spezialisten für Werkstück-Spanntechnik und Produktionsautomatisierung Gressel aus Aadorf. Dort bekamen sie das Robotermodul R-C2 zu sehen, das als kombiniertes, an einen Industrieroboter anzudockendes System die Funktionen Greifen und Spannen in sich vereint. Die dahintersteckende Idee überzeugte auf Anhieb – nicht mehr für jedes im Magazin befindliche Werkstück einen eigenen Zentrischspanner beschaffen zu müssen, sondern im Werkstückmagazin auf Tablaren lediglich vorpositionierte Werkstücke mit dem kombinierten Greif- und Spannmodul per Roboter vollautomatisch zu handhaben.

Greif- und Spannsystem

Folgerichtig fiel die Wahl auf die Werkstück-Greif- und Spanntechnik R-C2 von Gressel. Hinzu kam das Roboter-Werkstückspeichersystem XCellerate vom Gressel-Kooperationspartner Cellro aus den Niederlanden. Hilfreich waren auch die zuvor mit Gressel-Werkstückspanntechnik gemachten ausgezeichneten Erfahrungen: Unter anderem galt es, das zuerst beschaffte 5-Achsen-CNC-BAZ mit dem Nullpunkt-Spannsystem gredoc (auf Konsole), zwei Zentrisch-Spannern C2 125 L160 und einer gredoc 6-fach Platte sowie zwei Spannstöcken grepos 125 auszurüsten.

Andreas Brunhofer, Produktspezialist Automation bei Gressel, zum Einstieg des Kunden in die Vollautomatisierung: „Um die Einzel- und Serienfertigung deutlich effizienter zu gestalten, wagte Stanztech den großen Schritt und entschied sich für die Systemlösung, bestehend aus 5-Achsen-BAZ, Roboter mit Werkstückspeicher sowie kombinierter Greif- und Spanntechnik zum Werkstückhandling. Dafür statteten wir das BAZ mit zwei Nullpunkt-Spannsystemen auf Konsole zur Aufnahme von Zentrisch-Spannern C2 80 L-130-R und Zentrisch-Spannern C2 125 L-160-R sowie den Fanuc-Roboter mit einer Adapterplatte und dem Robotermodul R-C2 aus. Je nach Größe und Bearbeitungsstrategie des Werkstücks kommen dann die verschiedenen im oberen Teil des Werkstückspeichers abgelegten Zentrischspanner C2 zum Einsatz.“

Der mit dem Modul R-C2 versehene Roboter holt sich zunächst den benötigten Zentrischspanner, verfährt damit auf das Werkstück-Tablar zum Abholen des Rohteils, von dort wiederum zum Ausrichten des Rohteils in eine Zentrierstation, um dann das im Zentrischspanner präzise positionierte und gespannte Werkstück als Einheit in den Arbeitsraum des BAZ zu befördern und auf dem Nullpunkt-Spannsystem abzusetzen. Nach dem Bearbeiten holt der Roboter die Einheit wieder ab, setzt das fertige Werkstück auf dem Tablar des Werkstückspeichers ab und holt sich das nächste Rohteil. Der Prozess erfolgt bis auf die Entnahme der fertigen oder teilbearbeiteten Bauteile und die Neubestückung mit Rohteilen ohne manuelle Tätigkeit.

Bereit für die Zukunft

Wayne Humpeler und seine Mitarbeiter sind besonders angetan von dieser praktikablen Komplettlösung, mit der sie die Einzel- und Serienteilefertigung bei der Stanztech Fertigungskompetenz in eine neue Dimension überführt sehen. „Das war und ist eine runde Sache, angefangen von der sehr guten Beratung über die problemlose Installation bis hin zur reibungslosen Inbetriebnahme mit Schulung“, weiß der Geschäftsführer zu schätzen. „Wir sehen uns aktuell und für Zukunft bestens gerüstet und verfügen jetzt über die Kapazitäten, die unsere Kunden von uns einfordern. Unser gut ausgebildetes Personal ist hoch motiviert und sieht das Automatisierungsprojekt als Benchmark für weitere Automatisierungsschritte an, die zugunsten unseres Dienstleistungsversprechens unweigerlich folgen werden.“

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