Alles ein wenig türenverrückt

Ein Blick in die Produktion von Neuform-Türenwerk
Ein Blick in die Produktion von Neuform-Türenwerk
 Die Türschloss-Produktion bei Neuform
Die Türschloss-Produktion bei NeuformBild: ©Steffen Spitzner/Neuform

Anlagen für die Ewigkeit gebaut

Die Überholung der gesamten Technik durch Reichenbacher erfolgte parallel zur laufenden Produktion. Während also die alten Anlagen produzierten, konnte man nach und nach komprimiert aufrüsten. Aufgrund des Platzmangels war der zeitnahe Abbau der alten Maschinen, die zweischichtig fuhren, unabdingbar. Man fuhr deswegen Stück für Stück die Kapazitäten dort herunter und erhöhte gleichzeitig die Stückzahlen auf den neuen Maschinen und realisierte auf diese Weise einen fließenden Übergang.

Wacker ist von der Investition nach wie vor überzeugt: „Eine Reichenbacher ist für die Ewigkeit gebaut, was soll da kaputtgehen.“ Am U-förmigen Portalaufbau der drei baugleichen Vision-II-UT-Anlagen sind je zwei kardanisch gelagerte 5-Achs-Aggregate angebracht, und das erlaubt eine hohe Variantenvielfalt aufgrund der möglichen Parallel- oder Einzelbearbeitung. Ein 60-fach bestücktes Ketten-Werkzeugmagazin unterstützt dabei den hauptzeitparallelen Werkzeugwechsel beider Aggregate. Der Durchlauftisch verfügt über eine angetriebene Rollenbahn mit Hubeinrichtung. Vorne ist außerdem eine fest installierte, hinten eine über die NC-Achse verstellbare Saugerleiste mit einzeln anwählbaren Vakuumsaugern und Positionieranschlägen angebracht.

Mehr als 1,2 Millionen Türvarianten

Mit den CNC-Bearbeitungszentren kann alles bearbeitet werden: Kabelführungen, Schloßkästen, Lichtausschnitte, verdeckt liegende Bänder, dreidimensionale Bandsysteme, Mehrfachverriegelungen und vieles mehr. Da Neuform-Türenwerk nur auftrags- beziehungsweise objektbezogen arbeitet, können mit dem hauseigenen Konfigurator über 1,2 Millionen Türvarianten erzeugt werden. Keine Tür ist damit wie die andere, aufgrund dessen kann auch nicht auf fertige Daten zurückgriffen werden. Die Arbeitsvorbereitung programmiert mit NC-Hops jedes Bauteil automatisch, generiert daraus alle notwendigen Daten und erstellt bei Bedarf über einen digitalen Zwilling eine Simulation. Der nachfolgende Bearbeitungsprozess auf der Maschine ist dann relativ einfach. Auch wenn es um Blattmaße bis maximal 3.200 x 1.400mm und Stärken von bis zu 90mm geht.

Welche Intention das Unternehmen verfolgt, lässt sich an einem schönen Statement des Geschäftsführers Glock erkennen: „Hinter jeder Tür steckt für uns weit mehr als das Material. Es sind die Menschen dahinter…“ Dies spiegelt das Selbstverständnis wider, individuell je nach Gebäude, Bereich und Aufgabe beratend zur Seite zu stehen und Impulse geben zu können. Nur so entstehen immer stimmige Türlösungen für das jeweilige Bauvorhaben: Angefangen bei beinahe unsichtbaren, dezenten Elementen bis hin zu optisch ausgefallenen, die Architektur prägenden Stilmitteln.

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