Produktion optimieren, Rückrufen vorbeugen

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Traceability, also die Rückverfolgbarkeit des Produktes über den gesamten Produktionsprozess hinweg, soll einerseits im Fehlerfall Schaden begrenzen und andererseits die Produktionsprozesse und Produktqualität weiter optimieren. Traceability-Tools unterstützen bei der eindeutigen Identifizierung von Produkten und Bauteilen sowie bei der Authentizitätsprüfung. Auch bei Gewährleistung, Lieferantenbewertung oder Verbraucherschutz spielt Traceability eine Rolle. In Branchen wie etwa Automotive, Medizintechnik, Lebensmittelindustrie oder Luftfahrt ist sie zudem ein Mittel, um gesetzlichen Bestimmungen und nationalen wie internationalen Standards nachzukommen.

Die Anforderungen bezüglich Traceability nehmen speziell in der Automobilindustrie zu.
Die Anforderungen bezüglich Traceability nehmen speziell in der Automobilindustrie zu.Bild: ©4FR/istockphoto.com

Ein MES kann helfen

Traceability-Lösungen, die neben der Rückverfolgbarkeit auch laufende Prozessoptimierungen und Plausibilitätsprüfungen ins Auge fassen, können hier unterstützen – beispielsweise Manufacturing Execution Systeme. Deren Traceability & Logistik-Funktionen ermöglichen neben der Einzelteilrückverfolgung auch die Visualisierung von Fertigungsfortschritten sowie Qualitätsdatenerfassung. Es entsteht ein digitales Abbild der Produkte und der damit verbundenen Prozesse. Die softwaregestützten Traceability & Logistik-Funktionen zielen neben der Rückverfolgbarkeit von Materialien, Produkten und Werkstücken auch auf die laufende Optimierung der Fertigungsprozesse und Intralogistik ab.

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Jederzeit auskunftsfähig

In der täglichen Praxis erfasst und verarbeitet die MES-Software Prozess- und Produktdaten und schafft so die Voraussetzung für Traceability. Ein Beispiel dafür sind etwa Drehmomentwerte, wenn ein rotierendes Bauteil am Endprodukt befestigt wird. Der Werker kann so bereits am Arbeitsplatz die korrekte Assemblierung kontrollieren. Gegenüber Kunden ist das Unternehmen somit jederzeit auskunftsfähig, wenn es um Fertigungsparameter und um Angaben zu Qualitätsstandards der Produkte geht.

Druck in der Automobilindustrie

Speziell in der Automobilindustrie nimmt der Druck bezüglich Traceability-Anforderungen stetig zu. Sowohl Zulieferer als auch die OEMs müssen nachvollziehen, welchen Weg ein Teil durch die Produktion genommen hat, ob alle nötigen Schritte im Produktionsprozess durchlaufen wurden und ob die Rahmenbedingungen eingehalten wurde. Das Ziel ist die volle Transparenz vom Rohteil über den Produktionsprozess bis hin zum Endprodukt – im Idealfall bis auf Einzelteilebene. Durch Identifikation und Rückverfolgung der einzelnen Bauteile können Produkt- und Prozessinformationen miteinander verknüpft werden. Fehlerhafte Produkte lassen sich somit schneller ausmachen. Fehlerquellen können zudem schneller identifiziert und Probleme behoben werden. Ermöglicht wird dies durch eine Logik innerhalb der produktionsoptimierenden Software. Diese verknüpft Einzelteile in Produktionsaufträgen mit eindeutigen Serialnummern und speichert die im Produktionsprozess entstehenden Prozess- und Plausibilisierungsdaten zum Einzelteil. Welche Technologie dafür eingesetzt wird spielt eine untergeordnete Rolle: Denkbar sind etwa Barcode, Data Matrix Code (DMC) oder RFID-Chips.

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