Vor dem MES-Rollout den ROI berechnen

  • Wie hoch ist die Anzahl der auszustattenden Arbeitsstationen und der anzubindenden Maschinen und Anlagen?
  • Bestehen entsprechende Schnittstellen oder müssen Maschinen und Anlagen aufgerüstet werden?
  • Läuft der Betrieb On-Premises, in der Cloud oder als SaaS oder in Mischformen?
  • Wie hoch fallen interne Personalkosten aus, etwa für die Systembetreuung?

Das Praxisbeispiel

Ein Hersteller von Instrumenten-Panels stellt täglich 1.500 Produkte her, die 20 Arbeitsstationen durchlaufen. Die Lohnkosten für die Werker betragen 15 Euro/Std.; die der Schichtleitung 30 Euro/Std. Die Herstellkosten belaufen sich auf 15 Euro; die Marge auf 10 Euro pro Produkt. 5 Prozent NOK-Parts und 3 Prozent Ausschuss werden pro Tag identifiziert. Für die Prüfung eines Produkts auf OK/NOK benötigen die Werker an einer Station 3 Sekunden; für die Markierung eines NOK-Parts 10 Sekunden und für Nacharbeiten bei einem NOK-Part 5 Minuten. Die Schichtleitung benötigt für die Datenbearbeitung (Rückmeldedaten der Stationen prüfen, Daten konsolidieren, Reportings, Bestandskorrekturen etc.) 90 Minuten pro Tag. Für die Durchführung der Inventur sind 2 Mitarbeitende je 180 Minuten in der Woche beschäftigt. Für die Anschaffung des MES als On-Premises-Lösung fallen folgende Kosten an: 25.000 Euro für Lizenzen, 25.000 Euro für Maschinenanbindung, 100.000 Euro für Dienstleistungen, 50.000 Euro für Hardware. Die jährlichen Betriebskosten für Support und Wartung betragen 18.000 Euro.

Die Annahmen

Der Hersteller steigert mit dem MES seinen Durchsatz um 5 Prozent. Die Ausschüsse und NOK-Parts können um je 40 Prozent reduziert werden. Das MES wird als On-Premises-Lösung an allen Arbeitsstationen eingeführt. Diese Annahmen basieren auf einem realen Fall und sie traten auch ein.

ROI nach acht Monaten

Mit dem MES erhöht der Hersteller seinen täglichen Durchsatz auf 1.575 Produkte und damit seine jährliche Marge um 157.000 Euro. Seine Ausschüsse werden um ca. 56.000 Euro reduziert und er spart ca. 96.000 Euro an Personalkosten. Das ergibt eine Einsparsumme von ca. 310.000 Euro. Dem Gegenüber stehen die einmaligen Anschaffungskosten in Höhe von 200.000 Euro und die jährlichen Betriebskosten in Höhe von 18.000 Euro. Der ROI wurde nach ca. 8 Monaten ab dem Go-live erreicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert