Best-of-Breed mit Interoperabilität an Bord

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Die Industrie nutzt Fertigungs-IT, um effizient planen und produzieren zu können. Im Gegensatz zu bisher oft monolithischen Systemen versprechen Plattformen die Möglichkeit, Anwendungen von verschiedenen Anbietern beliebig miteinander zu kombinieren. Dadurch wird der bisher übliche Vendor Lock-in ausgehebelt.

Beispiel MIP

Der Softwarehersteller MPDV hat sein MES-Angebot vor wenigen Jahren um eine solche Integrationsplattform erweitert. Diese bildet die semantische Grundlage und zentrale Datenbasis für alle Abläufe der Fertigung. Alle Apps kommunizieren über Webservices mit einem gemeinsamen und offenen Informationsmodell. Dieses Informationsmodell sorgt für Interoperabilität in der Fabrik. Der Anbieter dieser Plattform stellt eine Art Runtime zur Verfügung, die über Methoden zur Verwaltung dieses Informationsmodells verfügt: etwa Ändern von Attributen, Anlegen und Löschen von Objekten oder Assoziationen zwischen Objekten. Um Apps zu nutzen, muss ein potenzieller Anwender der Plattform diese Runtime irgendwo auf einer Recheninfrastruktur installieren – sei es in der Cloud oder On-Premise. Für diese Plattform soll nun die Funktionsweise und das Geschäftsmodell betrachtet werden.

Anbieter und Anwender im Ökosystem der Plattform

Zunächst gilt es die Teilnehmer der Plattform unterschiedlichen Typen zuzuordnen:

  • App-Anbieter bieten standardisierte Apps an, die mit einem Listenpreis bepreist sind. Wenn ein zukünftiger Anwender noch keine Plattform-Runtime installiert hat, kann die Lieferung und Installation einer entsprechenden Runtime im Angebot enthalten sein.
  • App-bezogene Dienstleister erstellen kundenspezifische Apps. Auch das kann die Lieferung und Installation der Plattform-Runtime beinhalten. Systemintegratoren gehören typischerweise zu dieser Art von Anbietern.

Bei den Anwendern steht die Nutzung von Apps zur Optimierung der eigenen Fertigungsprozesse im Fokus.

  • Fertigungsunternehmen mit eigenen IT-Ressourcen nutzen Apps von App-Anbietern bzw. App-bezogenen Dienstleistern, entwickeln und integrieren aber auch eigene Apps. Sie agieren damit auch in der Rolle eines internen App-bezogenen Dienstleisters allerdings meist ohne Interesse daran, die eigenen Apps anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
  • Lösungsorientierte Fertigungsunternehmen beauftragen einen App-Anbieter oder einen App-bezogenen Dienstleister mit der Erstellung einer Komplettlösung, ohne eine vertragliche Beziehung mit dem Plattform-Anbieter einzugehen.

Warum eine Plattform nutzen?

Der Plattform-Anbieter verspricht den zuvor genannten Teilnehmern des Ökosystems folgende Vorteile:

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