Greifbarer Standard für digitale Zwillinge

Digitale Services – Die vorausschauende Wartung auf Basis dynamischer virtueller Abbilder von Maschinen (Predictive Maintance) geht längst nicht mehr weit genug. Gefragt sind Nutzeneffekte für Kunden wie produktspezifische Schaltpläne, Produktionsparameter, Anleitungen oder automatisierte Webshops für Ersatzteile. Das schont den Einsatz der oft knappen menschlichen Ressourcen.

Verfeinerte Qualitätsanalysen – Sie erleichtern die Identifikation von Verbesserungspotenzialen in verschiedenen Prozessphasen, von der Entwicklung über die Beschaffung bis hin zur Produktion und Logistik. Im Zusammenspiel mit den Akteuren der Supply Chain lässt sich außerdem der Aufwand für Rückrufaktionen auf Einzelstück-Basis deutlich senken (Track-and-Trace).

Kundenbindung und -begeisterung – Service-Mitarbeitende können auf transparente, detailtiefe Produktnutzungsdaten zugreifen und Kundinnen und Kunden im After Sales individueller beraten und betreuen. Das kann die Zufriedenheit und Loyalität der Kundschaft erhöhen.

Nachhaltige Fertigung – Das standardisierte und automatisierte Sammeln von Produktdaten zum ökologischen Fußabdruck oder zum Energieverbrauch vereinfacht die Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen und gesetzlichen Regularien, beispielsweise in Form eines digitalen Produktpasses.

Von Effizienzsteigerung zu neuem Wachstum

In naher Zukunft dürften dezentrale Daten-Wertschöpfungsmodelle an Bedeutung gewinnen. Der digitale Zwilling bietet die infrastrukturellen Voraussetzungen, um eigene Daten mit anderen Marktpartnern zu teilen, um neue Umsatzquellen zu erschließen. Der Grundgedanke einer global vernetzten Datenökonomie ist nicht nur für Konzerne relevant, sondern insbesondere für KMU ein Weg, um Wachstum zu generieren, ohne physisch zu wachsen: Skalierung kann künftig über das Kerngeschäft hinaus durch rein datenbasierte Geschäftsmodelle gelingen. So könnten Maschinenbauer bestimmte Self-Services anbieten, was die Bestellung von Verschleißteilen automatisiert auslöst und den Beschaffungsprozess beschleunigt. Auch ließen sich beispielsweise Szenarien für Geräte- oder Materialwechsel virtuell durchspielen, um die Kundenberatung zu verbessern. Industrieunternehmen werden so leistungsfähiger- beim ROI, zur Abfederung des Fachkräftemangels in der Produktion und für eine risikomindernde Diversifizierung in Krisenzeiten.

Guter Zeitpunkt für den Start

Unternehmen auf ihrem Weg zur Industrie 4.0 können die Asset Administration Shell jetzt als technische Steilvorlage nutzen, ihre individuellen Konzepte in nutzenstuftende Angebote zu verwandeln. Die notwendige Sensorik ist in vielen Maschinen bereits vorhanden oder kann unkompliziert per Retrofit nachgerüstet werden. Unternehmen können problemlos operativ klein starten, sollten aber von Anfang Themen wie Datenstandards und ASS-Readiness berücksichtigen.

www.arvato-systems.de

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