Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Mit dem Sorting Guide von Trumpf sollen sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Blechteile schnell und einfach sortieren lassen. Durch selbstlernende Bildverarbeitung erkennt das KISystem entnommene Teile und gibt über den Bildschirm eine Empfehlung zum Absortieren.
Mit dem Sorting Guide von Trumpf sollen sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Blechteile schnell und einfach sortieren lassen. Durch selbstlernende Bildverarbeitung erkennt das KISystem entnommene Teile und gibt über den Bildschirm eine Empfehlung zum Absortieren.
Mit dem Sorting Guide von Trumpf sollen sich
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Blechteile
schnell und einfach sortieren lassen. Durch
selbstlernende Bildverarbeitung erkennt das KISystem
entnommene Teile und gibt über den
Bildschirm eine Empfehlung zum Absortieren.
Mit dem Sorting Guide von Trumpf sollen sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Blechteile schnell und einfach sortieren lassen. Durch selbstlernende Bildverarbeitung erkennt das KISystem entnommene Teile und gibt über den Bildschirm eine Empfehlung zum Absortieren.Bild: Trumpf SE + Co. KG

Können sich Produktionsmaschinen aus eigener Kraft optimieren? Können sie aus ihren Fehlern lernen? Und können sie sich sogar Knowhow von anderen Maschinen aneignen? Mit künstlicher Intelligenz (KI) ist all das möglich. Wenn lernende Produktionsmaschinen clever arbeiten, dann führt das zu höherer Produktivität, geringeren Kosten, verbesserter Qualität und geringeren Ausfallzeiten.

„Wir haben lange an der Optimierung unserer Prozesse in der Produktionstechnik gearbeitet und hier einen Wettbewerbsvorteil erzielt, den wir nun auch in der digitalen Transformation der industriellen Produktion erreichen sollten“, erklärt Markus Spiekermann, Abteilungsleiter Datenwirtschaft beim Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST. Um den neuen Anforderungen zu begegnen, spiele Künstliche Intelligenz eine „maßgebliche Rolle“, so Spiekermann. „Denn nur durch den Nutzen von KI-Methoden kann ein hoher Grad an Automatisierung erreicht werden.“

Der Sorting Guide des Werkzeugmaschinenherstellers
Trumpf unterstützt mithilfe von
Künstlicher Intelligenz die Mitarbeitenden bei
der Entnahme lasergeschnittener Blechbauteile.
So arbeiten Mensch und Maschine effizient
zusammen.
Der Sorting Guide des Werkzeugmaschinenherstellers Trumpf unterstützt mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Mitarbeitenden bei der Entnahme lasergeschnittener Blechbauteile. So arbeiten Mensch und Maschine effizient zusammen.Bild: Trumpf SE + Co. KG

Vorausschauende Wartung für Drehmaschinen

In der Industrie ist der Trend zur KI angekommen. Der Werkzeugmaschinenbauer J.G. Weisser Söhne z.B. setzt auf KI-Modelle, die vorausschauende Wartung von Drehmaschinen ermöglichen.

„Bei der vorausschauenden Wartung wird mithilfe von KI prognostiziert, wann ein Wartungsbedarf an einer Maschine entstehen wird, bevor es zu einem Ausfall kommt“, erklärt Dr.-Ing. Robin Hirt, Geschäftsführer und Gründer des Karlsruher Startups Prenode. Das Softwareunternehmen unterstützt Maschinenbauer dabei, Anlagen mit kundenspezifischen KI-basierten Features auszustatten. Moderne Produktionsmaschinen können sich mithilfe Künstlicher Intelligenz selbst optimieren, sagt Hirt. „Sie nutzen dazu in der Regel so genannte Machine-Learning-Methoden, die es ihnen ermöglichen, Muster und Zusammenhänge in den Produktionsdaten zu erkennen und daraus automatisch Verbesserungen abzuleiten.“ Auch das Lernen aus Fehlern und die Übernahme des Knowhows von anderen Maschinen sei so in vielen Fällen möglich.

Markus Spiekermann, Abteilungsleiter Datenwirtschaft
beim Fraunhofer-Institut für Software- und
Systemtechnik ISST, ist überzeugt, dass durch
den Nutzen von Künstlicher Intelligenz in der industriellen
Fertigung ein hoher Grad an Automatisierung
erreicht werden kann.
Markus Spiekermann, Abteilungsleiter Datenwirtschaft beim Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, ist überzeugt, dass durch den Nutzen von Künstlicher Intelligenz in der industriellen Fertigung ein hoher Grad an Automatisierung erreicht werden kann.Bild: Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST

Dezentrale Daten trainieren ein gemeinsames KI-Modell

Da die Daten einer einzelnen Drehmaschine häufig nicht ausreichen, um ein präzises KI-Modell zu trainieren, kommt die Technik des Federated Learning zum Einsatz. Federated Learning ermöglicht es, mit dezentral gespeicherten Daten ein gemeinsames KI-Modell zu trainieren, ohne die Daten direkt auszutauschen. Die individuellen Daten verbleiben also auf den jeweiligen Anlagen und müssen nicht zentral an einem Ort, beispielsweise in einer Cloud des Maschinenherstellers, gespeichert werden.

Die KI-Modelle schätzen aufgrund aktueller Drehmaschinendaten den gegenwärtigen Zustand der Anlage ab und geben diesen an das Bedienpersonal weiter. Eingesetzt werden dabei neuronale Netze aus dem Bereich des Deep Learnings.

Dr.-Ing. Robin Hirt, Geschäftsführer und Gründer
des Karlsruher Start-ups Prenode GmbH, setzt
auf die Technik des Dezentralen Machine Learning,
um mehrere Maschinen miteinander zu einem
KI-System zu vernetzen. So sollen Produktionsanlagen
intelligent arbeiten und sogar voneinander
lernen.
Dr.-Ing. Robin Hirt, Geschäftsführer und Gründer des Karlsruher Start-ups Prenode GmbH, setzt auf die Technik des Dezentralen Machine Learning, um mehrere Maschinen miteinander zu einem KI-System zu vernetzen. So sollen Produktionsanlagen intelligent arbeiten und sogar voneinander lernen.Bild: Prenode GmbH

Schlauer Sortier-Assistent von Trumpf

Mit künstlicher Intelligenz funktioniert auch der Sorting Guide, ein System des Laserspezialisten Trumpf aus dem baden-württembergischen Ditzingen, das beim Sortieren produzierter Teile hilft und so die Maschinenauslastung steigern kann. Der Sorting Guide ist ein kamerabasiertes Assistenzsystem und setzt auf Dezentrales Machine Learning. Hauptbestandteile des KI-Systems sind eine hochauflösende Kamera, ein großer Bildschirm, ein Industrie-PC und eine intelligente Software zur Bildverarbeitung.

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