Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Mit dem Sorting Guide von Trumpf sollen sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Blechteile schnell und einfach sortieren lassen. Durch selbstlernende Bildverarbeitung erkennt das KISystem entnommene Teile und gibt über den Bildschirm eine Empfehlung zum Absortieren.
Mit dem Sorting Guide von Trumpf sollen sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Blechteile schnell und einfach sortieren lassen. Durch selbstlernende Bildverarbeitung erkennt das KISystem entnommene Teile und gibt über den Bildschirm eine Empfehlung zum Absortieren.

Für produzierende Unternehmen, denen der Mehrwert von KI noch unklar ist, soll das Projekt IIP-Ecosphere, an dem das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (Fraunhofer ISST) mitarbeitet, einen niedrigschwelligen Zugang zu herstellerunabhängigen KI-Lösungen für komplexe Problemstellungen in der Produktion bieten. Ziel des Projekts ist es, ein neuartiges Ökosystem aufzubauen, und zwar mit allen Akteuren, die den Einsatz von KI in der Produktion voranbringen, darunter Universitäten und Forschungseinrichtungen, Industrieunternehmen und Anbieter von KI-Lösungen. Künstliche Intelligenz lebt von der Vernetzung von Wissen. Entstehen soll so die „Ecosphere for Intelligent Industrial Production“, kurz IIP-Ecosphere.

Eine Plattform zum Entdecken

Markus Spiekermann, Abteilungsleiter Datenwirtschaft beim Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, erklärt: „Beispielsweise wird im Projekt IIP-Ecosphere der so genannte KI-Lösungskatalog entwickelt. Es handelt sich um eine Plattform zur Entdeckung und Analyse existierender KI-Lösungen für produktionsspezifische Problemstellungen.“ Neben dem einfachen Zugang zu den Informationen bestehender Lösungen biete der Katalog gezielte Filter anhand von Anwendungsfällen und zeige den Mehrwert der Lösungen auf. „Einzelne KI-Anwendungen können dann mithilfe der ebenfalls im Projekt entwickelten Open-Source IIoT-Plattform direkt implementiert werden“, sagt Spiekermann.

Nicht nur Wissen, sondern auch Daten sind Macht, um im knallharten internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Hat Deutschland mit Blick auf Wettbewerber in den USA und Japan einen Entwicklungsvorsprung beim Einsatz Künstlicher Intelligenz in der industriellen Produktionstechnik? Das Urteil darüber fällt differenziert aus. „Aus meiner Sicht ist aktuell kein Entwicklungsvorsprung vorhanden, auf dem wir uns ausruhen dürfen“, sagt Fraunhofer-Experte Spiekermann. „Gerade was das Thema KI angeht, auch in der industriellen Produktionstechnik, hinken wir eher den internationalen Anbietern hinterher“, so Spiekermann.

Andererseits konstatiert der Fraunhofer-Experte: „Wir haben jedoch sehr wohl noch einen Wissensvorsprung, was die Optimierung der domänenspezifischen Prozesse angeht: Welche Daten sind vorhanden und werden für bestimmte Anwendungsfälle benötigt? Welche Fallstricke und Ausnahmeregelungen müssen berücksichtigt werden? Wenn wir unsere fachliche und technologische KI-Kompetenz schnell verbessern, können wir uns in Deutschland mit diesem Domänen-Know-how einen großen Entwicklungsvorsprung herausarbeiten.“

Autor: Daniel Schauber, Fachjournalist, Mannheim

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