Kürzere Durchlaufzeit, höhere Qualität

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Bild: Komax AG

Draht-Fertigungsdaten aufbereiten mit Digital Lean Wiring

Komax‘ Digital Lean Wiring (DLW) ist ein Werkzeug für die Erfassung der Daten und die Aufbereitung der Drahtlisten. Die Software zielt darauf ab, die Datenaufbereitung für die hochautomatisierte Drahtfertigung zu optimieren. Zugleich kann die Verdrahtungsreihenfolge bestimmt werden, was zu einer weiteren Zeiteinsparung beim Verlegen der Drähte führt. Wird die DLW Software in Kombination mit einer vollautomatischen Kabelverarbeitungsmaschine Zeta 630 eingesetzt, dann entsteht eine Hebelwirkung, die den Verdrahtungsaufwand für einen Schaltschrank reduziert.

Bild 1 | Virtuelles Verdrahten auf einem hochauflösenden Foto.
Bild 1 | Virtuelles Verdrahten auf einem hochauflösenden Foto.Bild: Komax AG

Wie funktioniert das Tool?

Auf hochauflösenden Fotos des Schaltschranks oder maßstabsgetreuen 2D-Layouts können die fehlenden Längen für die Drähte virtuell geroutet werden. Drahtlisten aus E-CAD-Systemen können als CSV-Dateien importiert werden. Falls ein Schema die Ausgangsbasis bildet, dann wird das Bedienungspersonal mit effizienten Funktionen beim Erfassen einer Drahtverbindung unterstützt. Im Hintergrund werden die benötigten Daten für die Aderendbehandlung aufgrund des Querschnitts für die Verarbeitungsmaschine passend zusammengestellt. Je nach Kundenanforderung kann zudem der Draht-Drucktext einfach konfiguriert werden. Denkbar sind z.B. flexible Bezeichnungen für Start- und Ziel, oder auch mit einem über die ganze Drahtlänge verteiltem Endlosdruck. Die Fertigungs- und Montagereihenfolgen können nach bauteilorientierten Kriterien sortiert und gebündelt werden. Potentialschlaufen werden mit einem Funktionsaufruf in der Drahtliste ausfindig gemacht und in eine verdrahtungsoptimierte Reihenfolge sortiert. Die aktuelle DLW-Version unterstützt neben der Ink-Jet-Drucktechnologie auch die Schlauchbedruckung (Tube Marking).

Fertigungszeiten für einen Schaltschrank mit 500 Drähten

Für die Datenaufbereitung braucht ein gut trainierter DLW-Anwender ab Elektroschema für 500 Drähte etwa 6,3 Stunden. Für die automatisierte Drahtvorfertigung inklusive der Logistik zum Montageplatz kann ein zeitlicher Aufwand von 2,8 Stunden gerechnet werden. Weil die Drähte mit einer montageoptimierten Reihenfolge angeliefert werden, ist das Verdrahten mit einer Zeit von 4,9 Stunden zu veranschlagen. Zudem sind Anschlussinformationen auf dem Draht aufgedruckt, so dass beim Verdrahten kein Schema benötigt wird und das aufwändige Suchen des nächsten Drahtes entfällt. Insgesamt muss der Verdrahtungsaufwand bei diesem Schrank mit fast 14 Stunden angesetzt werden. Mit der Kombination DLW und einer Zeta 630 kann hingegen eine Zeiteinsparung von mehr als 60% gegenüber der manuellen Drahtfertigung erzielt werden. Die Durchlaufzeit wird ebenfalls markant kürzer. Eine Investition in ein automatisiertes Produktionsverfahren amortisiert sich also. Zu bedenken ist auch die höhere Qualität, die mit der vollautomatisierten Lösung erzielt wird.

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