„Bei schlechtem Service hat der Wettbewerb leichtes Spiel“

Erich Schlenkrich, Industry Manager bei der TGW Logistics Group.
Erich Schlenkrich, Industry Manager bei der TGW Logistics Group.

Wo greifen Sie beispielsweise Daten ab?

Schlenkrich: Wir messen beispielsweise die Stromaufnahme in den KingDrive-Rollen unserer skalierbaren Fördertechniksysteme. Weicht der Ist-Wert vom Soll-Wert ab, reagieren wir umgehend. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rollen laufen unsere Hochleistungsrollen nahezu doppelt so lange, ehe sie getauscht werden müssen.

Verfügbarkeit und Schnelligkeit steigen, wenn ein Unternehmen viel Geld in ein engmaschiges Netz in der Ersatzteillogistik steckt. Wie bekommt man die Kosten in den Griff?

Schlenkrich: Erfolgreiche Unternehmen finden eine gute Balance zwischen Verfügbarkeit, Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit. Drei Punkte sind dabei wichtig: Reduzierung der Lagerstufen, Aufbau einer effizienten Hub-Struktur und Nutzung leistungsstarker Logistikdienstleister in den verschiedenen Regionen.

Ob MAN oder Deutsche Bahn: Viele Unternehmen nutzen die Technologie des 3D-Drucks für Ersatzteile. Sind zentrale Ersatzteillager bald Geschichte?

Schlenkrich: Nein. In der Tat wird die Technologie immer besser und es gibt inzwischen eine Vielzahl von Materialien, die ausgedruckt werden können. Die Frage lautet aber immer: Ist der 3D-Druck auch wirtschaftlich oder lohnt sich die konventionelle Herstellung? Daher rechnen in der Regel alle Unternehmen für jedes Teil erst einmal einen Business Case. Klar ist: 3D-Druck wird künftig in bestimmten Bereichen, wie etwa bei auslaufenden Ersatzteilen, eine wichtige Rolle spielen. Meiner Meinung nach werden viele Schnelldreher aber noch lange konventionell hergestellt und geliefert. Neben der Wirtschaftlichkeit sind derzeit auch in manchen Bereichen die Qualitätsanforderungen noch ein Argument gegen die 3D-Printer.

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