In fünf Schritten zur modernen Lagerverwaltung

Ein modernes Warehouse-Management-System sollte eine einfache und selbsterklärende Bedienoberfläche mitbringen.
Ein modernes Warehouse-Management-System sollte eine einfache und selbsterklärende Bedienoberfläche mitbringen.
Ein modernes Warehouse-Management-System 
sollte eine einfache und selbsterklärende Bedienoberfläche mitbringen.
Ein modernes Warehouse-Management-System sollte eine einfache und selbsterklärende Bedienoberfläche mitbringen.Bild: Coglas GmbH

Auch im digitalen Zeitalter gibt es noch Unternehmen, die ihre Lagerverwaltung mit einer Tabellenkalkulation abbilden. In manchen Fällen ist dies auch ausreichend, zum Beispiel, wenn nur ein einfaches Vollpalettengeschäft abgewickelt werden muss. Dies erfordert lediglich die reine Ein- und Ausbuchung der Paletten und stellt keine großen logistischen Anforderungen an die Lagerverwaltung.

In zahlreichen Firmen wird aber eine Kommissionierung notwendig: Hier werden die Paletten mit Ware nicht vollständig ein- und ausgelagert, sondern – etwa im B2C Geschäft – für den Versand in Pakete verpackt. Diese Kommissionierung muss abgebildet werden können, ebenso Versand, Strategien und Nachschub. Die Komplexität der Abläufe ist mit Excel längst nicht mehr zu erfassen und macht ein Lagerverwaltungstool notwendig. Nun besitzen viele ERP-Lösungen zwar eine eigene Lagerverwaltung, stoßen aber bei Nachschub- oder Kommissionierprozessen schnell an ihre Grenzen, etwa, wenn ein Artikel auf zwei Plätzen lagern soll. Wieder andere Lösungen haben ihre besten Zeiten hinter sich – Softwarehersteller sind vom Markt verschwunden oder bieten zumindest keine Updates mehr an. In allen Fällen stellt sich nun die Frage, was eine zeitgemäße Lagerverwaltung leisten muss, um alle Prozesse abzubilden.

1. Moderne Softwarearchitektur

Es gibt einige große Softwaretools für die Lagerhaltung: Ihre Entwicklung wurde oftmals bereits vor rund 20 Jahren begonnen und über die Zeit ist ein großer Funktionsumfang entstanden. Das Problem: Bedingt durch die Historie basieren diese Tools auf alten Programmiersprachen bzw. alter Technologie, was ihre Möglichkeiten einschränkt. Die Programmierung zum Beispiel stößt bei neuen Funktionalitäten an ihre Grenzen: Web-API-Schnittstellen sind nur schwer oder über Umwege anzusprechen, was Zeit und Geld kostet.

Ein Softwaretool der Lagerverwaltung, das auf Basis neuster IT-Standards programmiert wurde, bietet hier einen deutlichen Technologievorsprung. Die Nutzeroberfläche kann zum Beispiel übersichtlicher gestaltet werden – indem sie sich im Design an die bekannten Oberflächen von Websites oder Apps anlehnt. Eine moderne Softwarearchitektur erlaubt es zudem, Fremdsysteme wie Buchhaltung, Produktion oder Transport anzusprechen und in die Prozesse zu integrieren, so dass ein ungebrochener Workflow entstehen kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Unternehmen berücksichtigen sollten: Die Lösung sollte cloud- und idealerweise webbasiert sein. Weder ist so eine lokale Installation notwendig noch eine App auf mobilen Endgeräten: Die Anwendung wird im Internetbrowser geöffnet – mit jedem Gerät, das eine Internetverbindung hat. Die Software ist damit, unabhängig vom Endgerät wie PC, Smartphone oder Tablet, die gleiche und unterscheidet sich weder in Funktion noch Benutzeroberfläche. Responsive Design optimiert die mobilen Ansichten.

Zwar sind auch die älteren Tools der Lagerverwaltung in der Regel mobilfähig, so dass die Picker im Lager an den Regalen damit arbeiten können. Allerdings sind dann zwei Softwareversionen notwendig – für den PC und das mobile Endgerät. Entsprechend müssen mehr Systeme gewartet und gepflegt werden, was erneut unnötig Ressourcen bindet.

Eine Cloudlösung birgt darüber hinaus den Vorteil, dass das Unternehmen die Hardware nicht selbst kaufen, warten und betreuen muss – es kann sie stattdessen einfach mieten.

Und nicht zuletzt bietet eine moderne Datenbanktechnik geringe Zugriffszeiten und niedrige Ladezeiten, was ebenfalls den Prozessen zugutekommt.

2. Intelligente Prozessunterstützung

Ein Lagermanagementtool sollte die Prozesse und Aufgaben intelligent unterstützen und in der Lage sein, die verschiedenen Lagersysteme wie Hochregal, Blockleger, Collisdurchlaufregal, Durchlaufkanal und Fachboden abzubilden. Eine wichtige Rolle kommt hier der Visualisierung zu: Können Dimensionen dargestellt werden, zum Beispiel auch in Draufsicht wie bei einem Tablar, und kann das eigene Lagerlayout visuell hinterlegt werden, wird die gesamte Halle bis zum letzten Regalmeter erfasst.

Darüber hinaus muss die Verwaltung der verschiedenen Verpackungsstufen und -einheiten und deren Einbindung in den Kommissionierdialog möglich sein. So sind die Mitarbeiter sofort informiert, welche Einheiten sie für das Paket entnehmen müssen. Das Tool führt den Mitarbeiter via Smartphone auf dem kürzesten Weg zum richtigen Lagerplatz.

Eine wichtige Funktion ist die klare Anordnung der Aufträge auf der Nutzeroberfläche. Hierbei können Bilder der zu verpackenden Artikel optische Hilfestellungen bieten. Mit dem Scan wird der nächste Auftrag automatisch aufgerufen. So kann Fehlgriffen und Verwechslungen vorgebeugt und der Workflow optimiert werden. Auch der Versand kann softwaregestützt erfolgen – etwa mit der Überprüfung von Soll- und Ist-Maßen sowie Gewicht der gepackten Pakete.

Eine intelligente Suchfunktion nach allen Parametern hilft dabei, Artikel schnell lokalisieren zu können, was zum Beispiel in einem Ersatzteillager hilfreich ist. Und nicht zuletzt sollte das Tool die Bestandsdatenverwaltung erleichtern – nach Kriterien wie Menge, Status oder Charge.

3. Einfache Konfigurierbarkeit und Usability

Die User eines WMS sollten in der Lage sein, Anpassungen in den Prozessabläufen selbst vorzunehmen und nicht wegen jeder Änderung den Support des Anbieters hinzuziehen zu müssen. Idealerweise gibt es verschiedene Prozesse, aus denen der Kunde seinen optimalen Prozess für sich selbst auswählen kann.

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