Industrielle Zusammenarbeit

Externes Fachwissen

Der Konstrukteur muss unter Zeitdruck täglich viele Entscheidungen treffen und ist dabei in der Regel auf sich alleine, seine Erfahrung und seine Intuition gestellt. Bisher war es nicht möglich, externes ‚Fertigungswissen‘ ohne konkreten Fertigungsauftrag oder finalisierte Fertigungszeichnungen mit vertretbarem operativem Aufwand extern einzukaufen und in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Zu hoch sind die prozessualen Barrieren, einen Einkaufsprozess zu initiieren, aber auch Wissensträger zu finden, als Lieferanten zu registrieren und die Fragestellung sowie die Fähigkeiten der Experten zu klären. Diese offenen Wissenslücken zu schließen, war Maßgabe bei der Entwicklung der Fertigungsexpertise-as-a-Service-Plattform ‚Exaas‘. Konstrukteuren, Cost Engineers & Einkäufern soll der kurzfristige Zugriff auf bisher verschlossenes Expertenwissen ermöglich werden. Mit anderen Worten, das Fachwissen der deutschen Wirtschaft soll sinnvoll vernetzt werden. Ziel ist es, die Herstellbarkeit und kostentechnische Optimierung der Bauteile in der frühen Phase der Produktentwicklung zu klären. Dabei hilft ein Expertennetzwerk aus der Industrie. Dieses besteht neben Fertigungsberatungen und industrienahen Forschungsinstituten, aus Industrieunternehmen wie Maschinenbauern, Teilefertigern oder Werkzeugbauern. Neben dem klassischen ‚Hardware‘-Geschäft bieten diese Firmen ihre Verfahrens-Expertise als neuen Experten-Service an, um anhand des Bauteildesigns sowohl Einsparungspotenziale als auch zukünftige Fertigungsprobleme zu identifizieren.

Online oder offline

Die Plattform stellt die Expertensuche, Geheimhaltung sowie Zahlungsverkehr sicher. Ganze Abteilungen oder einzelne Mitarbeiter erhalten Budgets, auf Basis deren sie Expertenservices in Anspruch nehmen können. Dabei kann die Beratung sowohl online als auch offline vor Ort erfolgen. Z.B. kann sich ein Konstrukteur zukünftig mittels Screensharing mit einem Druckgussexperten über die Druckgusseignung und mögliche Einsparungspotenziale im Bauteil- oder Werkzeugkonzept austauschen.

Wissensträger vernetzen

Durch die Vernetzung mit Wissensträgern eröffnen sich ungeahnte Potenziale, um Produkte kostentechnisch und qualitativ zu optimieren und die deutsche wie auch europäische Industrie nachhaltig wettbewerbsfähig zu machen. Der Geruch von Schmierstoffen und Metallspänen lässt sich zwar nicht ersetzen, wohl aber industrielles Expertenwissen akkumulieren und sinnvoll teilen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert