Aus alt mach neu

Recycelte Werkzeuge

Der Ablauf unterscheidet sich dabei nur in einem Punkt von der Neuproduktion: Das neue Werkzeug entsteht aus einem alten. Wenn ein Werkzeug nicht mehr nachgeschliffen werden kann, schickt es Edscha an Müller und bestellt eine Alternative. Müller kappt den verschlissenen Schneidenteil ab, schleift den unverbrauchten Teil rund und arbeiten die neue Geometrie ein. Anschließend wird beschichtet – und fertig ist das neue Werkzeug aus altem Hartmetall. „Unsere recycelten Werkzeuge haben die gleiche hohe Standzeit wie die Neuwerkzeuge. Sie können auch genauso nachgeschliffen werden. Der Anwender hat also die exakt selbe Qualität wie bei einem Neuwerkzeug.“ Laut Berechnung basierend auf Durchschnittswerten, die die CO2-Emissionen bei der Produktion von Hartmetall angeben, können so 14t CO2 jährlich eingespart werden. Der Wert variiert je nach Werkzeugvolumen: Je mehr Werkzeuge, desto mehr Einsparungen.

Wider der Metallverschwendung

Durch das Verfahren wird die Materialverschwendung an Hartmetall stark reduziert. Je nach Größe des Ausgangswerkzeugs können so mit der Zeit mehrere neue Werkzeuge entstehen. „Durch das Abkappen des Schneidenteils schwindet die Gesamtlänge. Irgendwann ist es zu klein, um daraus ein neues Werkzeug zu schaffen. Erst dann ist das Ende des Lebenszyklus erreicht“, berichtet Klinke. Auf dem Weg dahin wird das Maximum aus dem Material herausgeholt, ohne Qualitäts- oder Standzeitverlust. „Prinzipiell können wir Werkzeuge aller Hersteller recyceln. Bei unseren eigenen haben wir aber den Vorteil, dass wir das Substrat genau kennen“, erklärt Klinke. Allerdings finde man immer eine Lösung für den Kunden.

Erfolgsmodell

Bei Edscha ist man überzeugt. „Nicht nur die Qualität der Werkzeuge, sondern auch das Knowhow zum Aufbereiten überzeugen uns nach wie vor. Auch die Idee des Werkzeugrecyclings wurde hervorragend umgesetzt. Die Qualität und Standzeit sind gewohnt hoch und es wird CO2 eingespart. Davon profitieren auf lange Sicht auch unsere Kunden: Hohe Qualität der Produkte bei reduzierten Emissionen in der Lieferkette“, berichtet Oswald Martin, Prozessverantwortlicher bei Edscha. Das Werkzeugrecycling ist ein Erfolgsmodell: Mittlerweile nutzen auch weitere Müller-Kunden aus allen Branchen das Verfahren.

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