Realen Aufwand vorab reduzieren

Architektur des digitalen Zwillings
Architektur des digitalen Zwillings

Reifegrad bei über 90 Prozent

Die virtuelle Inbetriebnahme der Steuerungssoftware kann einen Großteil der sonst auf der Baustelle stattfindenden Inbetriebnahme vorwegnehmen. Der Reifegrad der Steuerungssoftware liegt nach einer virtuellen Inbetriebnahme bereits bei über 90 Prozent. Die Qualität der Software ist zudem höher, da die Steuerung auf viele Szenarien hin getestet wird, die in der realen Umgebung schon aufgrund des Aufwands nicht möglich wären. Doch es gibt Faktoren, deren Einfluss der digitale Zwilling nicht berücksichtigen kann. Das betrifft unvorhersehbare Störszenarien oder Belastungen des Netzwerks durch andere Systeme, was Kommunikationszeiten verlängern kann. Manuelle Eingriffe in die automatischen Abläufe können die Steuerungssoftware zudem vor Herausforderungen stellen und nur bezogen auf bekannte Eingriffe hin getestet werden. Die virtuelle Inbetriebnahme kann die Inbetriebnahme im realen System zwar nicht komplett ersetzen. Virtuell in Betrieb genommene Software vereinfacht jedoch einen Großteil der Tests, spart Zeit und ermöglicht einen früheren Start der Anlage. Und mit steigedem Standardisierungsgrad nimmt die Wirtschaftlichkeit der Technologie zu – einerseits auf der Simulationsseite durch den Einsatz standardisierter Modellkomponenten, andererseits durch einheitliche Telegrammschnittstellen. Zudem können Unternehmen den digitale Zwilling im Nachgang für die Prognose von Kennzahlen und somit zur Entscheidungsunterstützung einsetzen. Damit schließt sich der Kreis des Einsatzspektrums, beginnend bei der Planungssimulation über die virtuelle Inbetriebnahme bis zum digitalen Zwilling der laufenden Anlage.

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