Wie Irland die Zukunft seiner Industrie koordiniert

Dublin hat gute Anschlussmöglichkeiten an globale Lieferketten.
Dublin hat gute Anschlussmöglichkeiten an globale Lieferketten.

Leuchtturm-Projekte international gewürdigt

Im Jahr 2019 hat Janssen Sciences Ireland den Standort in Cork um 300 Millionen Euro erweitert und weitere 150 Millionen Euro in die Produktionskapazität des Biomedizinwerks investiert. An diesem Standort sind über 650 Ingenieure, Wissenschaftlerinnen und Techniker in Vollzeit beschäftigt. Moderne Konzepte wie Track & Trace, vorausschauende Wartung und Prozesssteuerung ermöglichen eine neue Dimension des Verständnisses von Leistungskennzahlen. Über diese Hebel sollen sich eine deutlich verbesserte Effizienz, Kosteneinsparungen und Personalentwicklung erreichen lassen. Im Jahr 2021 wurde Janssen Sciences Ireland vom Weltwirtschaftsforum zum Global Lighthouse Site ernannt. Gewürdigt wurden insbesondere der hohe Entwicklungsstand der digital vernetzten Geschäftseinheiten und der adaptiven Prozesssteuerung am Standort.

Nachwuchs vorbereiten

Neben den Zentren rund um die digitale Fertigung entstehen in Irland Bildungsprogramme und Schulungszentren, um die Arbeitskräfte in der Fertigung bei der Fort- und Weiterbildung zu unterstützen und Talente mit den Fähigkeiten, dem Wissen und der Innovationskraft auszustatten, die für die digitale Transformation des Fertigungssektors erforderlich sind. Das ‚Advanced Manufacturing Training Centre of Excellence‘, das ‚Advance Centre for Professional Education for Digital Transformation‘ und das ‚Cobotics Skillnet‘ sind Beispiele für Initiativen, die von verschiedenen Industrieunternehmen ins Leben gerufen wurden, um hochqualifizierten Nachwuchs für den digitalen Fertigungssektor zu entwickeln.

Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung

Die digitale Fertigung und Automatisierungstechnik sind komplementäre Trends, um industrielle Kohlenstoffemissionen zu reduzieren. Die Sensorisierung und verbesserte Datenpräsentation, -analyse und -steuerung ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion. So lassen sich beim Aufbau neuer Infrastrukturen beispielsweise Anlagen auswählen, die erneuerbare Energiequellen statt Erdgas, Öl oder Kohle nutzen können. Die Elektrifizierung der irischen Fertigungsbasis ist eine wichtige strategische Komponente auf dem Weg zu einem kohlenstoffneutralen Fertigungssektor. Irland hat sich verpflichtet, bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und die Emissionen bis 2030 um 51 Prozent zu reduzieren. Um der Rolle als Vorreiter bei der Bekämpfung des Klimawandels gerecht zu werden, kann Irland auf einen hervorragenden Zugang zu Windenergiequellen im Atlantik zählen. Der irische Klimaaktionsplan 2021 sieht vor, bis 2030 eine Offshore-Windkraftkapazität von 7GW zu entwickeln, die sowohl genügend erneuerbare Energie für den Export als auch für den heimischen Bedarf von Handel und Industrie liefert. So will sich Irland nachdrücklich für die Nachhaltigkeit einsetzen und ein günstiges Umfeld für eine wirtschaftliche, nachhaltige Produktionspraxis in der kohlenstofffreien Zukunft bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert