Low Code ist der Code für Lean

Die technologische Vereinfachung erfordert eine organisatorische Neuausrichtung, in die das Fachpersonal aus der Produktion einbezogen wird.
Die technologische Vereinfachung erfordert eine organisatorische Neuausrichtung, in die das Fachpersonal aus der Produktion einbezogen wird.
Die technologische Vereinfachung erfordert eine organisatorische Neuausrichtung, in die das Fachpersonal aus der Produktion einbezogen wird.
Die technologische Vereinfachung erfordert eine organisatorische Neuausrichtung, in die das Fachpersonal aus der Produktion einbezogen wird. Bild: Cosmo Consult SSC GmbH

Gerade im Zusammenspiel mit internen Dienstleistern wie Logistik oder Instandhaltung sind in der Produktion noch viele manuelle Prozesse an der Tagesordnung. Zudem gibt es eine Menge an papierbasierten Tasks rund um die klassische Informationsverarbeitung, wie Rundgänge, Qualitäts- und Sicherheitschecks zu jeder Schicht oder in anderen Frequenzen. Hier bietet es sich an, Checks und Transparenz für Audits digital abzubilden. Ein weiterer Bereich ist das Wissensmanagement, mit dem einerseits Domänenwissen erfasst und andererseits diese Information an der richtigen Stelle verfügbar gemacht wird. Insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel wird es immer wichtiger, dass neues Personal z.B. beim Werkzeugwechsel unterstützt oder frühzeitig auf potenzielle Maschinenprobleme aufmerksam gemacht wird.

Die Autorin Sabine Meißner - Junior Sales Consultant und Low Code-Expertin beim 
IT-Dienstleister Cosmo Consult - sieht Entwicklungswerkzeuge wie die Microsoft Power Platform als effiziente Unterstützung für Lean-Prozesse.
Die Autorin Sabine Meißner – Junior Sales Consultant und Low Code-Expertin beim IT-Dienstleister Cosmo Consult – sieht Entwicklungswerkzeuge wie die Microsoft Power Platform als effiziente Unterstützung für Lean-Prozesse.Bild: Cosmo Consult SSC GmbH

Low-Code-Entwicklung als Digitalisierungstreiber

Zudem ist eine Vielzahl händischer Prüfprozesse an der Maschine oder Anlage etwa mit IoT-Sensorik und KI-Services automatisierbar. Auch Themen wie Personaleinsatzplanung und Skill-Management lassen sich schon vom Bewerbungsprozess an über Power Apps abbilden. In produzierenden Unternehmen eignet sich also eine große Zahl von wiederkehrenden Abläufen oder Prozessschritten für die Digitalisierung.

Zugleich verfügen gerade Klein- und mittelständische Unternehmen nur selten über die dafür nötigen IT-Ressourcen, vieles bleibt deshalb liegen. Low-Code/No-Code bedeutet, dass auch Mitarbeitende in den Fachabteilungen ohne Programmierkenntnisse Apps, Lösungen und Prozessautomatisierungen entwickeln können. Schon mit geringem Schulungsaufwand und etwas Eigeninitiative erzielen auch Nicht-Entwickler erste Ergebnisse für ihren Arbeitsalltag. Grundlage sind Entwicklungswerkzeuge wie die Microsoft Power Platform, die automatisch dafür sorgt, dass die Low-Code-Anwendungen in die Infrastruktur passen und Security-Anforderungen erfüllen.

Beim Lean-Ansatz stehen unter anderem kontinuierliche Verbesserungsprozesse und Verschwendungsvermeidung im Vordergrund. Wenn es darum geht, Prozesse gemäß Kaizen oder Lean Management etwa mit 5S zu planen, umzusetzen, abzusichern, zu prüfen und zu verbessern, dann sind LowCode/NoCode-Ansätze ein Weg, der genau zum Lean-Ansatz passt. Anstatt dass Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen jeweils externe, oft fachfremde Berater oder IT-Spezialisten mit Informationen versorgen, wird ein direkterer Weg gewählt. Bisher wurden Anwendungen oft von Menschen ‚im stillen Kämmerlein‘ geschaffen, die nicht in die alltägliche Arbeit involviert sind. Erst wenn die Lösung in der Produktion live ging, wurden ihre Schwächen für das Personal vor Ort offenbar. Mit LowCode-Entwicklung lässt sich Verschwendung von Zeit und Ressourcen vermeiden.

Reichlich kleine Arbeitsschritte verbessern

Wenn die Fachabteilung also einen Bedarf erkennt, kann sie auf der Power Platform eine Konzeption ausarbeiten und in vielen Fällen gleich eine Power App entwerfen. Gerade zu Beginn ist es dennoch sinnvoll, dass die Anwendung noch einmal von IT-Professionals überprüft wird, bis ausreichende Erfahrung vorhanden ist. Ein Beispiel sind Bedarfsanforderungen in der Produktion. Sind z.B. in der Fertigung neue Kleinteilboxen erforderlich, ist das ein Prozess, der oft durch mehrere Hände geht.

Zum einen haben die Mitarbeitenden etwa in der Nachtschicht oft weder eine ERP-Lizenz, um den Prozess dort anzustoßen. Zum anderen fehlt hier das Wissen aus der Einkaufsabteilung über Rahmenverträge. Mit einer Power App könnten jedoch bereits alle relevanten Informationen für die Bedarfsanforderung digital erfasst und automatisiert an das ERP-System übergeben werden, ohne dass weitere manuelle Zwischenschritte und Datennacherfassungen nötig sind.

Eine App hilft beispielsweise auch in Unternehmen mit komplexen Vertriebsprozessen oder Ausschreibungen. Hier gilt es für Anfragen häufig, zahlreiche fachliche Informationen von unterschiedlichen Ansprechpersonen zu sammeln. Erst dann kann der Vertrieb ein Angebot erstellen. Um diese Informationen innerhalb eines gelenkten Vorgangs aus der Angebotsanfrage heraus zu erfassen, können in einer App typische Fragenkataloge und Parameterabfragen beantwortet werden. Statt Excel-Listen zu pflegen und sich umständlich per E-Mail auszutauschen, wird die Kommunikation deutlich schneller.

Fertige Cloud-Services einbinden

Last but not least läuft im Maintenance-Bereich heute noch viel papiergetrieben und über Excel-Listen für Wartungsarbeiten und -intervalle. In einer Maintenance Power App lassen sich verschiedene vormals unstrukturierte Prozesse aus den einzelnen Gewerken zusammen mit Wartungsverträgen digital bündeln.

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