Menschliche Wahrnehmung für mobile Roboter

Bild: ©VicenSanh/stock.adobe.com

Die Verarbeitung großer Datenmengen von Kameras auf kostengünstiger Hardware ist die Grundlage für die nächste Generation von Lösungen, die in der mobilen Robotik zum Einsatz kommen. Derzeit werden Lösungen entwickelt, bei denen nur eine einzige Kamera mit einem Sichtfeld von über 180° zum Einsatz kommt. Durch die Kombination von hoher Auflösung und großem Sichtfeld kann die Kamera Situationen besser interpretieren und verstehen. Selbst kleine, subtile Bewegungen werden von ihrem hochauflösenden Bild erfasst, und sie kann Menschen in ihrer Umgebung sehen und erkennen, selbst auf große Entfernung.

In einem Logistiklager z.B., in dem sich Reihen von Regalen und Regalsystemen in der gesamten Anlage wiederholen, können Menschen (und Kameras) natürliche Merkmale an der Decke, auf dem Boden und weit in der Ferne auf der anderen Seite der Anlage erkennen. Aber der 2D-Ausschnitt der Welt, den ein herkömmlicher Lidar-Sensor sehen kann, reicht einfach nicht aus, um zwischen den verschiedenen, sich wiederholenden Merkmalen in diesen Umgebungen zu unterscheiden. Infolgedessen können Lidar-basierte Roboter zum Stillstand kommen, wenn sie auf unbekannte Hindernisse oder Barrieren stoßen.

Kamerabsierte visuelle Wahrnehmung

Die kamerabasierte visuelle Wahrnehmung hingegen kann Details wie Textur und Farbe erkennen. Das bietet große Vorteile gegenüber anderen sensorischen Modalitäten, da der Roboter diese visuellen Informationen nutzen kann, um präzise durch eine Anlage zu navigieren, genau wie ein Mensch es tun würde. Diese Fähigkeit ist vor allem in Lagerhäusern und Produktionsstätten wichtig, wo die Fußgängerwege durch Linien und Bodenmarkierungen festgelegt sind. Kamerabasierte Systeme können Schilder und Symbole lesen, die sowohl Menschen als auch Roboter auf vorübergehende Schließungen, nasse Böden und Umwege hinweisen. Die gleichen Herausforderungen stellen sich in dynamischen Umgebungen, wie offenen Lagerhallen. Die Scheibe, die Lidar-Sensoren bei ihrem letzten Besuch gesehen und interpretiert haben, entpuppt sich jetzt als offener Raum oder etwas ganz anderes. Ein kamerabasiertes System kann diese Variablen sofort erkennen, verarbeiten und sich an sie anpassen.

Herkömmliche Sensorn, wie Lidar, sind jedoch weiterhin von großem Wert. Da der Markt und die Einsatzbereiche für mobile Roboter jedoch wachsen und die Anforderungen steigen, kann nur eine auf dem Sehen basierende Wahrnehmung, unterstützt von KI-Modellen es Robotern ermöglichen, ein Verständnis auf menschlichem Niveau zu erreichen und ihr wahres Potenzial auszuschöpfen. Die Kombination von Bildverarbeitung mit zusätzlichen Sensoren macht die Wahrnehmung von Robotern robust, genau und immun gegen zeitliche Ausfälle.

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