Das Beste aus MES-Daten herausholen

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Im ERP-System wird geplant, das Manufacturing Execution System (MES) meldet Fertigungsaufträge zurück. Das Management erfährt, ob die Planung in der Fabrik auch umgesetzt wurde. So sieht in der Praxis häufig die Nutzung einer MES-Lösung aus. Doch darüber hinaus lassen sich weitere Vorteile realisieren, die nicht einmal mit großem Aufwand verbunden sein müssen. Illustrieren lässt sich das, wenn das Zusammenspiel von ERP, MES und einer Auswertungslösung mit der Gewaltenteilung in einem Staat verglichen wird. Das ERP-System entspricht der Legislative, das MES der Executive und das zur Auswertung genutzte BI-System der Judikative.

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Parlament und Exekutive

Das ERP-System gibt ähnlich wie ein Parlament die Regeln vor, etwa was nach welchen Regeln produziert werden soll. Das MES hat in diesem Bild die Rolle der Exekutive, also die einer Behörde. Es sorgt dafür, dass das, was durch das ERP-System in den Regeln festgelegt wurde, in der Produktion auch ausgeführt wird. Alle Fertigungsvorgänge werden mit dem MES getreu der Planung organisiert und während der Ausführung im Fluss gehalten. Doch ein MES tut noch mehr: Es sammelt fortlaufend Informationen, idealweise an allen Stellen der Produktion. Und die kann eine Auswertungslösung nutzen: Das BI-System blickt auf alle erfassten Ereignisse und kann sie bewerten. So lässt sich herausfinden, wie genau Menschen und Maschinen, die an allen Produktionsschritten beteiligt waren, die vorgegebenen Regeln eingehalten haben. Bei Abweichungen können Ursachen ermittelt werden. Auf diese Weise bringt das MES mehr Transparenz in den Order-to-Cash-Prozess. Aber wie lässt sich diese in Quick Wins verwandeln?

1. Kosten und Ausschuss veringern

In den Auswertungen der gesammelten Daten finden sich in zahlreiche Hinweise, um die Produktion zu optimieren. Alle Arbeitsschritte in der Produktion können einem betriebswirtschaftlichen Wert zugeordnet werden. Der Blick auf die Daten aus dem letzten Monat erlaubt sehr genaue Prognosen für zukünftige Fertigungsaufträge, beispielsweise ob es günstiger ist, ein Produkt an Maschine A oder B zu produzieren. Es wird zudem deutlich, an welchen Stellen Kosten steigen – etwa weil regelmäßig Nacharbeiten nötig sind. Auch der Ausschuss sinkt durch regelmäßige Auswertungen der MES-Daten. Tritt eine Ursache für den Ausschuss häufiger auf als andere oder häuft er sich an einer Stelle, lässt sich oft identifizieren, wo genau die Schwachstelle liegt. In anderen Fällen hilft die Auswertung der Informationen zu allen Produktionsereignissen über einen längeren Zeitraum, den Ursachen auf die Spur zu kommen.

2. Produktqualität und Termintreue

Fehler in der Planung können Folgen für die Produktqualität und die Termintreue haben. Ist eine zu geringe Anlagenkapazität verfügbar oder fehlt Personal, drohen Verzögerungen oder Betriebsunterbrechungen. Das Problem tritt auf, wenn aufgrund veralteter Daten geplant wird. Ein MES-System liefert aktuelle Werte, direkt aus der Produktion – etwa zum realen Output der Maschinen. Planer können damit besser einschätzen, welche Performance von den Anlagen zu erwarten ist. Die Planung wird genauer und Verzögerungen werden vermieden.

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