„Dem Leitstand ermöglichen, bei Störungen besser zu entscheiden“

Bild: Paessler AG

Den meisten dürfte Paessler mit seinem IT-Netzwerkmonitoring-Portfolio bekannt sein. Ihr neustes Produkt leitet Störungen von IT-Komponenten in der Betriebstechnik an die Leitsysteme weiter. Warum sollten Anlagenbetreiber das wollen?

Johannes Liegert: Grundsätzlich ist der Ansatz, Störungen von IT-Komponenten an die Leitsysteme weiterzuleiten nicht neu. Dies wird in Projekten bereits über Störkontakte an Netzwerkkomponenten realisiert, welche eine Störung erkennbar machen. Dies erfordert jedoch zusätzlichen Verkabelungsaufwand und ist auf die grundsätzliche Verfügbarkeit oder den Status der Komponente limitiert. Durch die Integration der Alarme und Störmeldungen von PRTG mithilfe des PRTG OPC UA Servers, lässt sich nun ein viel genaueres Lagebild einer Störung erzeugen. Etwa ob die IT oder OT betroffen ist, und welche Komponenten wie Switches, IPC, SPSen, CPUs oder Festplatten. Wie macht sich die Störung bemerkbar? Vor allem gibt es nun auch die Möglichkeit frühzeitig auf mögliche Ausfälle zu reagieren, Stichwort Predictive Maintenance.

Bild: ©TarikVision/stock.adobe.com

Haben Sie ein Beispiel?

Nehmen Sie einen IPC im Schaltschrank. Durch Staub und Partikel aus der Produktion verstopfen mit der Zeit die Filter für die Belüftung des Schaltschranks. Dadurch steigt die Temperatur im Schrank und somit der Komponenten. Bemerkbar macht sich das hauptsächlich durch eine höhere Drehzahl der Lüfter des IPC und den Anstieg der internen Temperatur. Durch gezieltes Monitoring kann nun frühzeitig die Instandhaltung informiert werden, sollten bestimmte Temperaturbereiche oder Drehzahlen erreicht werden. Somit kann ein größerer Ausfall vermieden werden, was zur allgemeinen Anlagenverfügbarkeit beiträgt. Die Verwendung von OPC UA ist hier auch ein klarer Vorteil für den Anlagenbetreiber, da es keine Rolle spielt, welches Leitsystem er verwendet, solange es einen OPC UA Client zur Verfügung stellt.

In welchem typischen Szenario ist das Alarmsystem eines konvergierten IT- und OT-Monitorings vorteilhaft?

Grundsätzlich ist die Verbindung der IT und OT in allen Szenarien vorteilhaft, bei der grundlegende Geschäftsprozesse – etwa in der Fertigung – auf IT- und Netzwerkverfügbarkeit angewiesen sind, was natürlich mit fortschreitender Digitalisierung immer mehr der Fall sein wird. Der Vorteil dieser Konvergenz kommt zum Tragen, wenn keine Netzwerk-Verantwortlichen im Leitstand oder in der Anlage vertreten sind. Also wenn die Anlagen größer sind oder die Produktionsnetzwerke von externen Dienstleistern oder Herstellern verwaltet werden. Wir wollen dem Team im Leitstand ermöglichen, bei Störungen bessere Entscheidungen zu treffen. Durch die Information, welche Komponenten oder Bereiche betroffen sind, können gezielt die richtigen Ansprechpartner kontaktiert bzw. Arbeitsabläufe angepasst werden. Durch die Integration mit PRTG und der Verwendung von OPC UA Alarms & Conditions wird es möglich, dass Bediener im Leitstand die Störmeldungen dynamisch erhalten, quittieren und Informationen an den IT/OT-Verantwortlichen weiterreichen können. Somit sind beide Parteien auf dem gleichen Informationsstand bezüglich der Ursachen und der Betroffenen eines Problemes, was die Fehlerbehebung vereinfacht und beschleunigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert