„Die Nähe zum Kunden sollte man nicht unterschätzen“

Christian Mehrtens, SVP Partner und Mittelstand, Mitglied der Geschäftsleitung bei SAP
Christian Mehrtens, SVP Partner und Mittelstand, Mitglied der Geschäftsleitung bei SAP

SAP nennt die Leonardo-Lösungen ihr Innovations-Portfolio. Nachdem Predictive Maintenance und Quality immer häufiger umgesetzt werden: Welche neueren Ansätze oder Use Cases mit ähnlichem Potenzial beobachten Sie?

Mehrtens: Bei Predictive Maintenance geht es wie bei Predictive Quality um datenbasierte Voraussagen künftiger Ereignisse. Sie sollen Unternehmen dabei unterstützen, bessere Entscheidungen zu treffen. Solche Datenanalysen sind auch für andere Geschäftsprozesse im Manufacturing-Bereich möglich – etwa in Lagerwirtschaft oder Planung.

Es gibt eine Reihe von äußerst spezialisierten SAP-Partnern für die Fertigungsindustrie, insbesondere in der Nähe der Shopfloor-IT. Was zeichnet die Zusammenarbeit zwischen SAP und denjenigen Partnern aus, die ihren Umsatz vor allem auf der Fabrikebene erzielen?

Mehrtens: Im Bereich Manufacturing arbeiten wir eng mit den Implementierungspartnern zusammen. Wir zertifizieren beispielsweise auch deren Schnittstellen, sofern es sich um Mitglieder des SAP PartnerEdge Programms handelt. Der beste Beweis unserer engen Zusammenarbeit sind unsere gemeinsamen Show Cases für die Hannover Messe. Weil uns die Covid-19-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, entwickeln wir für unseren Standort in Walldorf gerade sogenannte Industry 4.Now-Hubs. Heißt: Wenn sich die Situation wieder entspannt hat, können sich Interessierte diese gemeinsamen Hightech-Lösungen bei uns anschauen. Was unsere Zusammenarbeit vereinfacht? Unsere Lösungen sind offen – das ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Open Industry 4.0 Alliance. Wir haben dokumentierte Schnittstellen, daher lassen sich Partneranwendungen nahtlos integrieren. Das ist für die Automotive- oder die Hightech-Industrie beispielsweise längst passiert. Die Partnerschaft mit Shopfloor-IT-Partnern verstehen wir als wichtige Ergänzung. Das reicht von Business-Prozessen des Backoffice, über Supply-Chain-Aspekte bis hin zu Materialflüssen, Kapazitätenplanung, Maschinenintegration oder das Thema Auslastung.

Welche Schwerpunkte setzt SAP bei den nächsten Releases von ME, MII und den produktionsnahen Teilen des Leonardo-Portfolios?

Mehrtens: Zum einen entwickeln wir unser Lösungsportfolio funktionell weiter – für diskrete Fertiger genauso wie für Verfahrenstechniker. Für Hersteller unterschiedlicher Größenordnungen in der Fertigungs- und Prozessindustrie haben wir die Digital Manufacturing Cloud gestartet. Wir zeigen uns bei den Bereitstellungsmöglichkeiten sehr flexibel: Wir bringen die 4.0-Software dorthin, wo der Kunde sie beziehen möchte – in seine Fabrik oder in die Cloud.

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