Schneller layouten heißt schneller fördern

Händisch zuordnen

Die Planung von Anlagenlayouts lief meist ebenfalls über 3D-CAD-Systeme. Darin erzeugte Layouts und Zeichnungen waren zwar geeignet, um mit den Kunden baubedingte Anschlüsse und Schnittstellen abzustimmen. „Aber die Komponenten und Teile mussten wir den Layouts händisch zuordnen und es fehlten Automatisierungen, um Stücklisten zu erstellen oder Preise zu kalkulieren“, sagt Baumgartner. Zudem waren die CAD-Lösungen nicht optimal an das ERP-System angebunden. Dorthin gelangten nur rudimentäre Konstruktionsdaten, die dann Aufträgen zuzuordnen waren. Der Einkauf erhielt lediglich gedruckte Listen zu den benötigten Teilen. In der Fertigung wurden die Daten und Informationen aus verschiedenen Quellen zusammengeführt. „Im Ganzen fehlten durchgängige Prozesse zwischen Vertrieb, Projektierung, Konstruktion und Fertigung. Stattdessen hatten wir viel mit Medienbrüchen und manueller Übertragung zu tun.“ Aufgrund der unbefriedigenden Anbindung verschiedener IT-Lösungen und Systeme holte sich das Unternehmen externe Unterstützung ins Haus. Solidworks CAD und PDM waren dabei ebenso gesetzt wie das ERP-System Golden Edition. Der gesuchte Anbieter sollte eine flexible und zukunftsfähige Integration der verschiedenen Systeme sicherstellen. Die Wahl fiel auf die Lino GmbH. „Im Gespräch mit den Lino-Experten entwickelten wir einen strategischen Ansatz, um den Gesamtprozess durchgängig zu gestalten“, sagt Baumgartner.

Automatisierte Abläufe

Die ERP-Integration war schnell umgesetzt und die Abläufe konnten beschleunigt werden. Bei Motion06 wollte man über das Solidworks-Add-In Tacton Design Automation (TDA) auch die Produktkonfiguration und Konstruktionsautomatisierung verbessern. Allein bei den Gurtkurvenförderer sind rund 1.800 Parameter konfigurierbar. Insbesondere Geometrieänderungen wie Nutzbreite, Winkel und Radien waren mit bis zu 30 Arbeitsstunden bisher sehr zeitintensiv. „Weil wir für das TDA-Projekt mit Lino ohnehin die Baugruppenstruktur optimieren mussten, sank diese Zeit auf knapp acht Stunden. Und seitdem wir TDA einsetzen, bauen wir eine Kurve mit individuellen Parametern in nur zehn Minuten auf“, so Baumgartner. Dabei kommt dem Unternehmen zugute, dass die Konfigurationslogik sehr schnell korrekte Ergebnisse liefert: Bis zur automatisierten Freigabe im PDM und der Weitergabe an den Einkauf braucht der Gesamtprozess heute kaum eine Stunde.

Beim Kunden konfigurieren

Der Vertrieb profitiert von der Einführung von Tacton Sales Automation (TSA). Dank der Durchgängigkeit aller Systeme können die Mitarbeiter variantenreiche Produkte direkt beim Kunden auskonfigurieren, freigeben und ein individuelles Angebot erstellen. Dabei berücksichtigt die Software im ERP oder im CRM hinterlegte Informationen wie Abnahmemenge, Kundenhistorie oder Rahmenverträge. „Wir sind auch deshalb viel schneller geworden, weil einmal erstellte Sondervarianten und Bauteile – mit Freigabe und digitalem Fingerabdruck versehen – im System hinterlegt sind“, erläutert der Konstruktionsleiter. Bei identischen oder ähnlichen Anforderungen kann darauf zurückgegriffen werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert