Von wem ging die Initiative Smart Cabinet Building aus und was ist ihr Ziel?
Durst: Einen eindeutigen Initiator gab es nicht. Zwischen den beteiligten Unternehmen gab es bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche bilaterale Kooperationen. Gleichzeitig gehören alle zu den führenden Unternehmen auf ihren jeweiligen Gebieten, haben aber die Erfahrung gemacht, dass die Kunden zunehmend eine durchgängige Beratung und Lösung wünschen. Zugleich wurden wir teilweise von Kunden proaktiv angesprochen, ob wir nicht intern entwickelte und angewendete Lösungen – z.B. unsere automatisierte Weidmüller Schnellliefer-Linie für bestückte Klemmleisten – auch bei ihnen umsetzen können. Da war es naheliegend, die bilateralen Kooperationen auf die nächste Ebene einer offenen Partnerschaft zu heben.
Gibt es ein federführendes Unternehmen, oder sind alle Mitglieder gleichberechtigt?
Dülme: Innerhalb der Initiative Smart Cabinet Building sind alle Unternehmen gleichberechtigt. Dies ist aus unserer Sicht auch ein wichtiger Erfolgsfaktor. So haben wir u.a. mit Armbruster Engineering aus Bremen ein KMU (Abk. für kleine und mittlere Unternehmen, Anmerkung der Redaktion) in unseren Reihen, welches bei vielen Themen anders vorgeht als größere Unternehmen wie Komax oder Weidmüller. Aber genau diese Perspektive ist wichtig, denn letztendlich ist ein Großteil der Schaltanlagenbauer ja als KMU in der gleichen Situation. Und damit wollen wir uns als Partnerschaft auch auszeichnen: Pragmatisch passgenaue Lösungen für unsere Kunden finden und umsetzen.
Sie erwähnten eben, dass es zwischen den vier Mitgliedern der Initiative bereits bilaterale Kooperationen gab. Können Sie dafür Beispiele nennen?
Durst: Beispielsweise war Armbruster Engineering Partner beim Aufbau unseres Schnelllieferservice für einbaufertige Klemmenleisten bei Weidmüller beteiligt. Hier waren wir intern mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert wie unsere Kunden, z.B. die sinnvolle Kombination von vollautomatischen und assistierten Lösungen zur wirtschaftlichen Bewältigung der geforderten Variantenvielfalt. Die dabei entstandenen Lösungen wollen wir, wie bereits erwähnt, nun auch unseren Kunden zugänglich machen. Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen Zuken und Komax im Bereich Datenaustausch. Die Zuken Softwarelösung E3.Export To Komax exportiert Kabellisten für Komax Kabelverarbeitungsmaschinen – auch hier gibt es schon seit mehreren Jahren fortlaufende Entwicklungskooperationen.