Der passende Grad an Automatisierung

Bild 4 | Die E3.series von Zuken ist eine Software-Lösung für ein echtes Concurrent Engineering für die Elektrotechnik, die anspruchsvolle Anforderungen an die elektrische Dokumentation, das Schrank- und Kabelbaum-Design und die maschinelle Konfektionierung erfüllt.
Bild 4 | Die E3.series von Zuken ist eine Software-Lösung für ein echtes Concurrent Engineering für die Elektrotechnik, die anspruchsvolle Anforderungen an die elektrische Dokumentation, das Schrank- und Kabelbaum-Design und die maschinelle Konfektionierung erfüllt.

Gibt es bestimmte Kriterien, um dem Netzwerk Smart Cabinet Building beizutreten?

Durst: Formale Kriterien für die Aufnahme weiterer Unternehmen gibt es nicht. Wichtig ist, dass weitere Partner einen echten Mehrwert stiften, also zu dem bestehenden Gesamtgefüge eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Wird denn daran gedacht, das Netzwerk zu erweitern, oder gibt es vielleicht bereits konkrete Kandidaten?

Dülme: Gestartet sind wir vier Unternehmen. Ein weiterer Ausbau ist geplant, und es gibt auch bereits Interessenten. Wir haben uns aber bewusst entschieden, zunächst mit einer kompakten Anzahl an Unternehmen zu starten, um gerade in der Anfangsphase schnell und flexibel zu agieren.

Stehen innerhalb der Initiative, so wie sie derzeit zusammengesetzt ist, nicht bereits Lösungen miteinander im Wettbewerb, z.B. das Wire Processing Center von Weidmüller und Lösungen zur Kabelverarbeitung von Komax?

Dülme: Das ist natürlich richtig. Zwischen den Lösungen der Partner gibt es in Randzonen Überlappungen. Das ist z.B. im genannten Bereich der Kabelverarbeitung, aber auch auf dem Gebiet der digitalen Assistenzen etwa zwischen Zuken und Armbruster Engineering so. Wir haben aber im Rahmen der Partnerschaft gesagt: Das halten wir aus. Letztlich haben die unterschiedlichen Lösungen der Partner alle aus unserer Sicht ihre Daseinsberechtigung. Uns ist es wichtig, in Abhängigkeit der Anforderungen des jeweiligen Kunden die beste Lösung für dessen konkrete Anforderungen bieten zu können. Das kann in einem Fall die Lösung des Partners A, in einem anderen aber die Lösung des Partners B sein. Insofern ist dieser gewisse interne Wettbewerb sogar von Vorteil, um für den Kunden die optimale Lösung zu entwickeln. Letztendlich haben dann auch wir als Anbieter etwas davon.

Aus Sicht des Schaltschrankbauers: Wie soll sich die Arbeit von Smart Cabinet Building konkret manifestieren? Wie werden die Portfolios der Mitglieder miteinander verzahnt?

Dülme: Die Kooperation umfasst die gemeinsame Bearbeitung von Kundenanfragen sowie die aufeinander abgestimmte Weiterentwicklung der einzelnen Angebote. Bereits die derzeitigen Lösungen der Partner sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Beispiele dafür sind das Interface zwischen E3 von Zuken und dem Weidmüller Configurator, der E3.Export To Komax, der Import von E3 Projekten beim Wiring Processing Center von Weidmüller oder die Einbindung unserer Drucker in die assistierten Arbeitsplätze von Armbruster Engineering. Etwas Vergleichbares gibt es derzeit außerhalb von Smart Cabinet Building nicht. Natürlich gibt es auch viele weitere Ideen für zukünftige digitale Assistenten oder Maschinen zur Erleichterung des Schaltanlagenbaus. Im Rahmen der Initiative haben wir uns aber bewusst gegen einen fixierten gemeinsamen Produktentwicklungsfahrplan ausgesprochen. Vielmehr ist es unser Ziel zu zeigen, was bereits heute möglich ist und gemeinsam in Kundenprojekten die Systeme zu erweitern bzw. anzupassen. Aus unserer Sicht ist der praktische Einsatz das beste Lastenheft, und jeder Partner trägt bereits zahlreiche Ideen in sich, welche es uns ermöglichen, kurzfristig auf Kundenwünsche und -anfragen zu reagieren.

Der Schaltanlagenbauer könnte sich ja auch an die einzelnen Unternehmen wenden, um sich Teillösungen zu bedienen.

Dülme: Das ist richtig und auch nach wie vor ein möglicher und sinnvoller Weg. Aus unserer Sicht wünschen sich die Schaltanlagenbauer aber zunehmend eine übergreifende Beratung. Die Systeme der einzelnen Partner sind über die Schnittstelle miteinander vernetzt, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen damit unvermeidbar. Da ist es gut, wenn ich alle gemeinsam an einem Tisch habe. Zum anderen ist es auch so, dass natürlich die einzelnen Partner unterschiedliche Blickwinkel und Kompetenzen mit einbringen, die in Summe zum Optimum für den Kunden führen.

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